Bündnissprecher Silvio Gödickmeier hieß die Teilnehmer willkommen. Das letzte Treffen in Präsenz lag coronabedingt zwei Jahre zurück. Akademie-Hausherrin Angela Aicher und Freilassings Bürgermeister Markus Hiebl betonten in ihren Grußworten, das Bündnis sei gegründet worden, um alle Kinder und Jugendlichen »abzuholen« und in Arbeit zu bringen. Mittlerweile hätten sich die Rollen verändert. Die Jugendlichen könnten sich die Stellen nach ihren Talenten aussuchen, während die Betriebe die jungen Leute geradezu überzeugen müssten, eine Ausbildung bei ihnen anzufangen.
Vor allem beim Handwerk und im sozialen Bereich gebe es Defizite, weshalb junge Menschen gerade für Berufe in diesen Bereichen begeistert werden müssten. Laut Markus Hiebl sollten diese neuen Voraussetzungen diskutiert werden.
Silvio Gödickmeier gab im Folgenden einen Überblick über die Entstehungsgeschichte von »Bündnis Jugend in Arbeit«, das im Rahmen des Bund-Länder-Programms »Soziale Stadt« im April 2009 gegründet und in den ersten Jahren mit Bundesfördermitteln finanziert wurde. Aktuell gehören zur Steuerungsgruppe die Stadt Freilassing, die Max Aicher Stiftung, die Caritas Berchtesgadener Land und die Organisation »Startklar Soziale Arbeit« Oberbayern. Diese Protagonisten finanzieren jeweils zu gleichen Teilen die Jahresgesamtkosten für die Verwaltung in Höhe von etwa 4 000 Euro, ansonsten sind die Mitglieder des Bündnisses ehrenamtlich tätig.
In einem kurzen Rückblick ließ der Bündnissprecher die Aktivitäten der letzten beiden Jahre Revue passieren. Man sei mit Videokonferenzen in Kontakt und Austausch geblieben und habe es trotz Pandemie geschafft, zusammen mit dem Wirtschaftsforum Freilassing drei Job-Speed-Datings an der Mittelschule in Freilassing zu organisieren.
Des Weiteren informierte Gödickmeier über ein Anschlussprojekt, bei dem es um die Nachbetreuung des Job-Speed-Datings geht. Künftig werden die Mittelschüler nach einem »Match«, also wenn ihre Interessen mit einem Arbeitgeber zusammenpassen, bei Bewerbungen durch einen Jugendsozialarbeiter intensiv unterstützt. Gefördert wird die Stelle durch die Globusstiftung. Im Folgenden wurden vier langjährige Bündnismitglieder, deren berufliche Perspektiven sich verändert haben, mit viel Applaus verabschiedet. Markus Hiebl bedankte sich bei den Akteuren für ihr Engagement. Jugendpfleger Michael Schweiger sei einer der Ersten gewesen, der beim Bündnis dabei war und für wichtige Impulse sorgte, so der Bürgermeister. Auf ihn folgt nun Bernadette Sattler vom Freilassinger Kinder- und Jugendbüro. Für Helmut Rechenauer, vor seinem Ruhestand Geschäftsführer des Jobcenters Berchtesgadener Land, übernimmt Adelheid May, für Herbert Rüttinger von der Caritas kommt Petra Maislinger und für Marianne Mädler von Startklar folgt Silvana Grabowski.
Zum Schluss stellte Ivana Vuksic den Jugendmigrationsdienst der Caritas vor, ein im Aufbau befindliches niederschwelliges Angebot für junge Erwachsene mit Migrationshintergrund. Bei Fragen rund um Schule, Ausbildung und Beruf können sich Interessierte telefonisch unter 08651-716928 und 0175-1995831 sowie per E-Mail an jmd-bgl(at)caritasmuenchen.de an sie wenden und einen Termin für eine Beratung ausmachen. So eine Einzelberatung ist in Freilassing, Bad Reichenhall und Berchtesgaden möglich.
Karin Kleinert