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Die Priesbergmusi gibt es seit 15 Jahren.
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Die Antonibergmusi erinnerte an den kürzlich verstorbenen »Friedbi Schorsch«.
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Anderl (l.) und Michael Kunz spielten unter anderem eine Trompetenweise.
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Seit 25 Jahren gemeinsam auf der Bühne: die Perler Buam Sepp Staudinger (l.) und Peter Oswald. Fotos: Anzeiger/B. Stanggassinger

Wenn die Gaudi Geburtstag feiert

Berchtesgaden - Als Renner erwies sich am Samstag das große Doppeljubiläum im Kongresshaus. Bis auf den letzten Platz besetzt war der Große Saal, als die Perler Buam ihr 25-jähriges Bestehen und die Priesbergmusi ihren 15. Geburtstag feierten. Das Publikum erlebte einen unterhaltsamen Abend mit viel Gaudi, alten und neuen Volksmusik-Stückln aus der Heimat und starken Emotionen.


Mit dem Klingaboch Marsch von der Priesbergmusi wurde der Festabend eröffnet und der Perler Sepp begrüßte das Publikum in seiner trockenen, humorvollen Art. Er freute sich über einen voll besetzten Saal und über die Dekoration der Bühne, die der Keilhof Franzei übernommen hatte. Fuikln, vergoldeter Almrausch, Silberdisteln, Latschen Edelweiße, Butterfassln, Schaffein und Kupferpfandl zierten die Bühne der Musikanten. »Schaut´s auf unsere Hüte, diesen Schmuck haben für uns der Stockerer und der Kederbacher gefertigt«, so der Sepp. Die im Programm als Urgestein angekündigte Renate Maier war erkrankt. Als Ersatz kam Fabian Eibl aus Schnaitsee.

Der kann das laut Ansager Sepp genauso. Und er hatte recht, denn das Publikum war begeistert. Begeistert war das Publikum auch von den Gstanzeln und Witzen der Geschwister Kainzmaier aus Altötting. Deutlich einen drauf legten dann aber die Perler Buam mit ihren Gstanzln, bei denen es ans Eingemachte ging, und der Kongresshaussaal kochte. Auf Nockherberg-Art widmeten sie sich Berchtesgadener Themen und derbleckten schonungslos Bürgermeister, Bürgerinnen und Bürger. Auch der Nationalpark wurde aufs Korn genommen, beispielsweise so: »Das Kurhaus ist jetzt nicht mehr der greislichste Bau, das Haus der Berge stiehlt ihm die Schau«.

Sprecher an diesem Abend war Philip Meikl, der die Perler Buam seit 25 Jahren kennt. Damals war er auch noch Musikant. Meikl war begeistert von der Priesberg Musi, besonders vom Flügelhornisten Michael Kunz, der auch mit seinem Sohn zwei Weisen zum Besten gab. Großes Lob zollte der Sprecher auch dem Publikum, das herzhaft über die Witze lachte. Allerdings gelang es Meikl nur teilweise, das Publikum zum Singen zu bringen, denn der geforderte Text war wohl mehr in Österreich bekannt.

Dafür kannte das Publikum natürlich die Texte der Perler Buam und der Priesberg Tanzlmusi, die auch auf der vom Sprecher vorgestellten neuen CD zu hören sind. Philip Meikl nannte namentlich die Musikanten und hob die Komponisten der neuen Stücke, Franz Vogl und Michael Kunz, hervor. Die neuen Stücke, zum Beispiel der Bierkriagl-Landler, wurden vorgespielt. Ein neues Lied von den Perler Buam dürfte bald ein Hit werden wie bisher schon die Stückl »'s Kammerfensterl« oder »De Lederhos'n«. Das neue Kult-Lied berichtet von der Trachtenwallfahrt nach Maria Eck. Die Sänger teilen mit, dass es neben dem Beten auch Beobachtungen anderer Art gibt, und erzählen sich gegenseitig darüber. Freilich kann auf die neuen Stückln auch getanzt werden, beispielsweise zu »Hanauer Labe«, »Weinfeldkaser« oder zum »Moastawurz Walzer«.

Durchatmen konnte das Publikum dann erst einmal beim Auftritt der Antonibergmusi - sie sorgte für den Ausgleich, um die Lachmuskeln wieder zu entspannen. Gleich zu Anfang ihres Auftritts erinnerten die Musiker an den kürzlich verstorbenen Georg Eder, den »Friedbi Schorsch«, dem die Antoniberg Musi ein besinnliches Stück widmete.

In einem Lied mit dem Titel »25 Jahre Perler Sänger« ließen die beiden ihre Erlebnisse während ihrer langen Musikantentätigkeit Revue passieren und kündigten an, noch ein paar Jahre weiterzumachen. Mit diesem Versprechen im Ohr hörte das Publikum dann auch erleichtert die Dankesworte vom Perler Sepp - und die Priesbergmusi spielte das Publikum mit dem Funtenseemarsch inklusive Zugaben hinaus. Den stimmungsvollen Schlusspunkt setzte eineTrompetenweise von Vater und Sohn Kunz.

Keine Frage, dass die Perler Buam und ihre Musikfreunde nach dem erfolgreichen Abend nicht gleich nach Hause gingen. Sie feierten im »Bräustüberl« weiter. B.St.