Moritz Horn, der für den brandenburgischen Triathlon-Bund startet, besucht in Potsdam die Eliteschule des Sports »Friedrich Ludwig Jahn« mit knapp 600 Leistungssportlern. Schon im nächsten Jahr erfährt der frisch gebackene Deutsche Meister Verstärkung durch seine Schwester Marie, mit der er in Potsdam eine Trainingsgemeinschaft bildet und sich davon viel erhofft.
Moritz Horn legte beim Muldental-Triathlon bereits beim Schwimmen über 400 Meter den Grundstein zum späteren souveränen Erfolg. Im Staubereich der Mulde gestartet, schwamm Horn stets in der Spitzengruppe und kam mit nur zwei Sekunden Rückstand nach 5:12 Minuten aus dem Wasser. Weil er den Wechsel perfekt vorbereitet hatte, ging Horn mit Vorsprung auf die 4,25 Kilometer lange Stadtrunde, die dreimal zu absolvieren war. Seine größten Konkurrenten hatten zwar mit dem Rad etwas aufgeholt, doch der Ramsauer nahm einige Sekunden Vorsprung mit auf die 2,5 Kilometer lange Laufstrecke und wusste jetzt bereits, dass ihm der erste deutsche Meistertitel nicht mehr zu nehmen war.
Horn mag zwar auch das Schwimmen, bei dem er sich sehr verbessert hat, und das Radfahren, sein großes Faible ist jedoch die Laufstrecke. Beim Lauf nahm er seinen größten Konkurrenten 15 bis 20 Sekunden ab, und so gestalteten sich die letzten 200 Meter in der Innenstadt von Grimma zum Triumphlauf. Ausgestattet mit der brandenburgischen Fahne, lief Moritz Horn seinem ersten deutschen Meistertitel entgegen. Sogar seine neue Haarfarbe passte exakt zur Fahne.
Seit zwei Wochen hat der Schüler der neunten Klasse Gymnasium Ferien, seit ein paar Tagen weilt der 15-Jährige daheim hoch über der Ramsauer Kirche im Elternhaus. »Ich genieße jetzt die Ferien. Wir haben sehr viel trainiert und dürfen jetzt ausspannen. Natürlich halte ich mich mit Läufen, Radfahren, Bergtouren und alternativen Trainingsmethoden fit«, erzählt Moritz Horn, der das Schuljahr zu seiner vollen Zufriedenheit mit der Durchschnittsnote »2« beendet hat. Er denkt jedoch auch schon an das nächste Schuljahr, wenn die Anstrengungen mit den doppelten Distanzen (750 Meter Schwimmen, 20 Kilometer Radfahren und 5 Kilometer Laufen) noch etwas höher werden. Zuvor jedoch geht es mit seiner Familie erst einmal für zwei Wochen nach Irland in den Urlaub.
Ende August reist Moritz Horn zurück nach Brandenburg, wohin ihn dann auch seine jüngere Schwester Marie begleiten wird. Es folgen im Herbst noch einige kleinere Triathlon-Wettbewerbe, ehe es in das konzentrierte Wintertraining geht. Da wird der Grundstein für die Erfolge im Sommer gelegt. »Wir gehen früh am Morgen aus dem Internat, trainieren und lernen den ganzen Tag über und kommen so um 18.30 Uhr wieder zurück«, berichtet der junge Leistungssportler von seinem Schul- und Trainingsalltag.
Doch ein bisschen Ausgang haben die jungen Leute auch. »Potsdam ist eine tolle Stadt mit vielen Sehenswürdigkeiten und tollen Bauten« weiß Horn. Und auch der Freizeitwert ist in der 160 000-Einwohner-Stadt mit geschätzten 25 000 Studenten natürlich enorm hoch. »Potsdam hat schon etwas, ich fühle mich hier sehr wohl und freue mich schon, mit meiner Schwester hier zur Schule zu gehen und zu leben. Man kann mit Freunden auch gut ausgehen«, erklärt der junge Triathlet, dessen erklärtes Ziel die Teilnahme an den Olympischen Sommerspielen 2020 in Tokio ist. Christian Wechslinger