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Die Spieler des EV Berchtesgaden kämpften bei der unglücklichen 2:4-Niederlage bei Tabellenführer ESV Waldkirchen um jeden Zentimeter Eis und um jede Scheibe. (Foto: Wechslinger)

Dem Tabellenführer »eingeheizt«

Waldkirchen – Der EV Berchtesgaden verkaufte sich beim Tabellenführer ESV Waldkirchen teurer als befürchtet. Die Mannschaft mit einigen Routiniers und vielen jungen Spielern bot den Niederbayern über 60 Minuten ein fast ebenbürtiges Spiel und musste erst ohne Torhüter ganze 47 Sekunden vor der Schlusssirene den 2:4-K.-o.-Treffer hinnehmen. Davor waren die sehr engagierten Berchtesgadener dem Ausgleich näher als der Tabellenführer einem weiteren Treffer. In allen drei Dritteln war beim EVB kein Leistungsabfall erkennbar und vor allem die jungen Spieler zeigten neuerlich, dass dem EVB auch wieder bessere Eishockeyzeiten bevorstehen. Vorausgesetzt natürlich, dass die Mannschaft zusammenbleibt.


Der EV Berchtesgaden startete in die Begegnung beim Tabellenführer ESV Waldkirchen couragiert und ohne größeren Respekt gegenüber dem großen Meisterschaftsfavoriten. Das Heimspiel hatte der EVB noch mit 1:6 verloren. Dieses Mal sollte es weitaus besser gehen. Waldkirchen erzielte in den letzten vier Spielen 39 Tore und wollte auch den EVB zweistellig besiegen, war im Stadionblatt nachzulesen.

Die Gastgeber bestimmten zwar das Match. Doch der EVB mischte munter mit, musste aber in der neunten Minute den Führungstreffer des Tabellenführers hinnehmen. Trainer Manfred Mühllechner ließ alle drei Linien spielen und lobte nach dem knapp und unglücklich verlorenen Spiel neben allen Akteuren besonders die jungen Akteure Justus Heim und Robert Berreiter. Beide kämpften wie die Löwen und ließen den Gastgebern wenige Räume.

So ging es mit einem knappen 1:0 in die erste Drittelpause, aus der die Berchtesgadener mit viel Selbstbewusstsein gekommen sind und den Gastgebern auch weiterhin mehr zusetzten, als diesen lieb war. Der Lohn war bereits in der sechsten Minute des Mitteldrittels der Ausgleich durch Stefan Giritzer, der die Waldkirchener Abwehr schlecht aussehen ließ. Jetzt agierten die Berchtesgadener völlig auf Augenhöhe mit Waldkirchen, das schon zwölf Spiele gewonnen und erst zwei Partien verloren hat. Maßgeblichen Anteil am erfreulichen Spielstand hatte natürlich auch Goalie Stefan Quintus, an dem die Gastgeber immer wieder scheiterten. Das 1:1 vor dem letzten Drittel gab zusätzliche Zuversicht. Doch in der 44. Minute erzielte der ehemalige Profi Miroslav Dvorak, der schon den Führungstreffer aufgelegt hatte, das 2:1.

Doch der EVB gab sich noch nicht geschlagen und dem jungen Justus Heim gelang nur zwei Minuten später der neuerliche Ausgleich. In der Euphorie, dem vermeintlich übermächtigen Gegner Paroli zu bieten, passten die Berchtesgadener nicht auf, was Routinier Dvorak ausnützte und zum 3:2 auflegte. Doch auch der dritte Rückstand im schnellen Spiel lähmte die Kräfte des EVB nicht. Vielmehr stemmten sich die EVB-Spieler vehement gegen die Niederlage.

In der 59. Minute nahm Mühllechner Quintus für einen sechsten Feldspieler aus dem Tor und der EVB kam in dieser Phase zu zwei guten Möglichkeiten. Doch die abgezockten Niederbayern nützten eine sich bietende Möglichkeit zu einem Weitschuss, der den Weg ins leere Tor fand. Die Berchtesgadener Spieler durften dennoch erhobenen Hauptes das Waldkirchener Eisstadion verlassen, sie hatten dem Tabellenführer einen Kampf auf Augenhöhe geboten. »Meine Mannschaft spielte über drei Drittel gut mit und hätte sich einen Punkt redlich verdient gehabt«, bedauerte Mühllechner nach der Niederlage.

Score: 1:0 (9.); 1:1 (26.) Giritzer/Irlinger/Kroll; 2:1 (44.), 2:2 (46.) Heim/C. Fegg/Kroll, 3:2 (47.), 4:2 (60.).

Strafminuten: ESV Waldkirchen 16, EV Berchtesgaden 12.

EV Berchtesgaden: Quintus; Zauner, Giritzer, S. Kohl, F. Schäfer, S. Fegg, Irlinger, Brandner, Kroll, Bräuer, Osterholzer, Gadringer, C. Fegg, Heim, Berreiter. cw