Nachdem der TSV Berchtesgaden zuletzt aus drei Meisterschaftsspielen nur einen Punkt geholt und dabei 13 Gegentore hinzunehmen hatte, nützte in Altenmarkt nur ein Sieg noch etwas. Und obgleich zwei Akteure angeschlagen ins Spiel gegangen sind und Cemalettin Ucar, Christian Pilz sowie Matthias Hinterbrandner gefehlt haben, lief der dezimierte Kader des TSV Berchtesgaden zu überragender Form auf und setzte die Platzherren sofort nach dem Anpfiff des sicher leitenden Schiedsrichters Maximilian Nakladal vom VfL Waldkraiburg unter Druck.
Bereits in der fünften Minute schraubte sich Mannschaftskapitän Robert Reichlmeier nach einem Eckball hoch und köpfte zum 1:0 für der Gast ein. Berchtesgaden hielt die Begegnung auch in der Folge offen, die Abwehr stand im Gegensatz zu den letzten Spielen wieder sicherer. Und was dennoch auf das Berchtesgadener Tor kam, wurde sichere Beute von Schlussmann Sebastian Seibold, der für den verletzten Stefan Schach dabei war und den Berchtesgadenern gehörig aus der Bredouille helfen sollte.
In der 27. Minute verletzte sich auch noch Christian Winkler, für den Daniel Halilovic ins Spiel kam. Der technisch versierte Stürmer sorgte gleich für frischen Wind, vergab aber kurz nach seiner Einwechslung alleine vor dem Tor eine Riesenchance. Danach kam Steven Sontheimer zu einer weiteren guten Möglichkeit. Etwas unglücklich fiel in der 35. Minute der Altenmarkter Ausgleichstreffer durch Heinrich Nick. Bis zum Halbzeitpfiff verlief die Begegnung ohne weitere Höhepunkte.
Ein Knackpunkt für den TSV Altenmarkt war in der 53. Minute der Platzverweis für Torhüter Matthias Grundl, der Robert Reichlmeier kurz vor der Strafraumgrenze unsanft auf den Boden befördert hatte. Nach mehreren Minuten Unterbrechung donnerte Andreas Hartmann den fälligen Freistoß zur 2:1-Führung flach in die Torecke (56.). Mit nun einem Akteur mehr auf dem Platz dominierten die Berchtesgadener mit hoher Kampfkraft und enormem Einsatz die Begegnung.
Obwohl dem TSV Altenmarkt anzumerken war, dass die Mannschaft nicht mehr mit dem letzten Willen kämpfte, kamen die Tabellenfünften aber auch noch zu Chancen, die jedoch allesamt der großartig disponierte Berchtesgadener Schlussmann Sebastian Seibold zunichte machte. Der im zweiten Durchgang eingewechselte Philipp Beil kam in der 80. Minute zu einer Topchance, zirkelte das Kunstleder allerdings über die Latte.
Der Sieg des TSV Berchtesgaden hing weiterhin an einem seidenen Faden, den jedoch der wiederum groß aufspielende Christian Lindner mit dem 3:1 festigte. Lindner traf in der 89. Minute zum 3:1 ins Kreuzeck und damit war an der Alz alles gelaufen.
»Meine Mannschaft hat mit großer Moral wiederum alles gegeben und bis zum Umfallen gekämpft. Mit diesem Sieg haben wir uns alle Chancen bewahrt, die Klasse noch zu halten. Es bleibt weiterhin schwierig, aber ich glaube an dieses tolle Team«, erklärte ein sichtlich erleichterter Trainer Richard Hartmann nach dem existenziell wichtigen Erfolg.
Bei noch vier ausstehenden Spielen ist noch alles für den TSV Berchtesgaden möglich: die direkte Rettung, der Relegationsplatz oder gar der direkte Abstieg aus der Kreisliga in die Kreisklasse. Die nächste wichtige Aufgabe wartet auf den TSV Berchtesgaden schon am Samstag (15 Uhr) mit dem Heimspiel gegen den Tabellenfünften SC Anger.
TSV Berchtesgaden I: Seibold; Gökbayrak, Botzenhard, Brazina, Dollinger, Hartmann, Lindner, Winkler (27. Halilovic), Sontheimer, Reichlmeier, Tas (49. Beil). Christian Wechslinger