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Bernhard Heitauer führt mit dem WSV Bischofswiesen einen intakten Wintersportverein. Ein Höhepunkt der nächsten Saison wird wiederum der Einsatz beim Slalom-Weltcup im Parallel-Rennen am Münchner Schuttberg beim Olympiastadion sein. ( Foto: Wechslinger)

»Die Politik muss Zeichen setzen«

Bischofswiesen – Vom WSV Bischofswiesen kommen ehemalige Skigrößen wie Ex-Bürgermeister Toni Altkofer oder Kathrin Hölzl. Mit Anke Karstens gehört eine aktuelle Silbermedaillengewinnerin bei den Olympischen Spielen dem Verein an. Vorsitzender Bernhard Heitauer ist stolz auf das Erreichte. Im Gespräch mit dem »Berchtesgadener Anzeiger« spricht er über die Lage und die Zukunft des Vereins.


Wie ist die Lage beim WSV Bischofswiesen im Allgemeinen?

Bernhard Heitauer: Es sieht in unserem Wintersportverein insgesamt sehr gut aus. Wir befinden uns derzeit in der Vorbereitung für den Parallel-Slalom-Weltcup in München und erfahren dabei größte Unterstützung auf Seite des Deutschen Skiverbandes (DSV). Unser Programm für den Winter im Allgemeinen steht.

Im letzten Jahr ist die Veranstaltung in München trotz großer Vorarbeiten ja förmlich ins Wasser gefallen.

Heitauer: Das kann halt bei Open-Air-Veranstaltungen passieren. Aber nichtsdestotrotz gehen wir die Sache mit größtem Engagement an. Wir haben in München bereits große Vorbereitungen in Sachen Technik getroffen. Zudem haben wir uns vertraglich mit Unterstützung des Landratsamtes und der Gemeinde mit Schneedepots in Reit im Winkl abgesichert. Das ist eine kommerzielle Schneelieferung, wenn es nicht gelingt, in München genügend Maschinenschnee zu produzieren.

Folgt danach, wie vor drei Jahren, wieder ein Eisrennen auf Schlittschuhen?

Heitauer: Das ist dieses Mal nicht vorgesehen.

Wie sieht es mit dem Nachwuchs aus?

Heitauer: Wir haben ein paar hoffnungsvolle Aktive, die in den verschiedenen Disziplinen Ski alpin und Snowboard zu großen Hoffnungen Anlass gaben. Ich denke da an Anke Karstens sowie vier hoffnungsvolle junge Snowboarderinnen. Bei den Alpinen sollte sich Christian Gruber durchsetzen, während bei den Jüngeren die drei Bolzbuben Hoffnung machen. Auch beim Biathlon haben wir guten Nachwuchs.

Wir führen auch wiederum die Aktion »Sport nach eins« mit der Schule in Bischofswiesen durch. Rektor Hans Metzenleitner unterstützt diese gute Sache nachhaltig.

Da könnten sich ja auch Talente herauskristallisieren.

Heitauer: Natürlich kann man davon ausgehen, dass sich aus 50 Kindern wiederum einige durchsetzen und in eine besondere Förderung des Leistungssports kommen. Und für alle anderen ist es kein Fehler mitzutrainieren, weil sie für ihr späteres Leben eine skiläuferische Grundausbildung erhalten, von der sie immer profitieren. Ich höre heute noch von den jetzt 30-Jährigen, die unter Wasti Hölzl, Herbert Renoth oder Guntram Stiller trainiert haben, dass sie an diese Zeit immer noch gerne zurückdenken.

Am Götschen fanden mehrere Alpin- und Snowboardweltcups statt. Zuletzt war der WSV Bischofswiesen Ausrichter von Skicross-Veranstaltungen.

Heitauer: Der Alpindirektor des DSV, Wolfgang Maier, hat eine Anfrage gestellt, ob wir einen Weltcup durchführen könnten. Wir sind im Jahr 2016 dran, da kann man diskutieren. Wir haben jedoch neue Strukturen aufzubauen, in die wir die Politik mit ins Boot nehmen müssen. Wir haben im Talkessel neue Bürgermeister und einen neuen TRBK-Vorsitzenden. Diese Leute müssen sich aufstellen und zeigen, wohin die Richtung gehen soll. Bleiben wir alleine bob- und rodellastig oder wollen wir zweigleisig mit Ski fahren? In der Vergangenheit waren es ja ausschließlich Alleingänge des WSV Bischofswiesen.

Der Grand-Prix Nordische Kombination hatte in Berchtesgaden seine Geburtsstunde. Nach vier Veranstaltungen war Schluss damit.

Heitauer: Damit hatten wir als WSV Bischofswiesen nicht so viel zu tun. Aber es ist sehr schade, dass auch diese Veranstaltung nicht mehr in Berchtesgaden durchgeführt wird. Sie hatte ja schließlich einen großen Stellenwert. Christian Wechslinger