Die Sportler trainieren auch weiterhin fleißig, um sich auf die nächste Saison vorzubereiten. Schließlich hat Berchtesgaden die mit Abstand meisten Zuschauer aller deutschen Ringervereine. Nachdem der Start der bevorstehenden Saison nach monatelangen Aufschüben auf den 24. Oktober terminiert worden ist, hätte es für den TSV Berchtesgaden bei einer Teilnahme auch noch Terminprobleme gegeben.
Höhepunkt der Ringergeschichte war 1974 der Aufstieg in die zweithöchste Liga, der Berchtesgaden 25 Jahre angehört hat. Einmal ging es sogar um den Aufstieg in die erste Liga. Danach folgten etwas magerere Jahre und es ging um die nackte Existenz.
Doch Ringer-Urgestein Hans Labacher sorgte mit Unterstützung durch hohen ehrenamtlichen Einsatz dafür, dass der Ringsport nach einigen Jahren Nachwuchs- und Aufbauarbeit zu alter Blüte zurückfand. Schon in der Bayernliga und in der Oberliga im Jahr 2019 zeigte die Staffel vor 1000 und mehr Zuschauern im AlpenCongress viele atemberaubende Kampfabende. Erst ein Virus konnte die Ringerstaffel des TSV Berchtesgaden stoppen.
Im Herbst des Jahres 1933 wurde von 35 Gründungsmitgliedern eine Schwerathletikabteilung ins Leben gerufen. Damals fanden im Gasthaus »Neuhaus« Schaukämpfe statt, bei denen auch Gewichtheber am Start waren. Doch während sich der Ringsport durchgesetzt hat, blieb das Gewichtheben auf der Strecke. Großen Anteil am Aufbau der Ringerabteilung hatte der ehemalige Vize-Europameister Paul Böhmer, der seine großen Erfolge beim 1. AC Bad Reichenhall feierte und seine Ringkünste auch auf die Berchtesgadener Staffel übertragen hat. Von Beginn an ermöglichte der Hauptverein der Kraftsportabteilung, dass sich diese mit eigener Kasse und selbstständigem Schriftführerwesen entwickeln konnte.
Der TSV Berchtesgaden maß sich in den Folgejahren mit Vereinen aus der Region, aber auch mit mehreren Clubs aus München und Umgebung. Christian Wechslinger