Du bist zuletzt im Kühtai unter die Top 30 ins Finale gefahren. Danach hattest du als Zweite des entscheidenden Durchganges eine perfekte Startnummer. Wie ist es gelaufen?
Simona Hösl: Ich fahre immer voll auf Angriff und mir ging es zunächst auch sehr gut. Dann jedoch hatte ich einen schweren Fehler und eine Top-platzierung war weg. Es wäre nämlich weit mehr als der 27. Platz möglich gewesen. Wichtig für mich ist, dass ich um mein Vermögen weiß, auch weiter vorne dabei sein zu können. Die Spitzenplatzierungen werden hoffentlich noch kommen.
Bist du nach Ausfällen besonders nervös?
Hösl: Mein Ziel ist es, trotz Angriff und Risiko, taktisch klug zu fahren und somit schnellstmöglich hinunterzukommen. Bis jetzt ist es sich leider noch nicht fehlerfrei ausgegangen, aber ich bin auf einem guten Weg und werde weiterarbeiten, um dann hoffentlich mal eine Topplatzierung zu erreichen.
Du bist in diesem Jahr auf die Schweizer Skifirma »Stöckli« umgestiegen. Wie läuft dieser Ski und wie kommst du damit zurecht?
Hösl: Sehr gut, man muss natürlich immer tüfteln, bis man die richtige Abstimmung hat. Das ist nicht immer leicht und braucht seine Zeit, aber gehört nun mal dazu. Der Ski liegt total ruhig, ich komme damit gut auf Zug und er passt auch um die Kurven. Das ist super, da ich in den vergangenen Jahren große Probleme mit dem Material hatte.
Wirst du von Stöckli weiter unterstützt?
Hösl: Stöckli ist ein sehr gutes, aufeinander abgestimmtes Team und es macht großen Spaß, mit ihm zusammen zuarbeiten. Wir haben einen Service von Stöckli im Team dabei, der speziell Viktoria Rebensburgs Ski abstimmt, was für mich aber auch von Vorteil ist.
Denkst du auch an Einsätze im Slalom und in der Abfahrt?
Hösl: Das schon, aber da ich mit FIS-, Europa- und Weltcup auf verschiedenen Ebenen fahre, ist es schwer, alle Disziplinen unterzukriegen. Ich muss mich vorerst im Riesenslalom festigen und auch im Super-G Fuß fassen.
Gibt es auch Gedanken an die Krone des alpinen Skilaufs, die Abfahrt?
Hösl: Grundsätzlich ja, aber noch habe ich dazu nicht die nötigen Punkte. Die muss ich mir erst durch FIS- und Europacuprennen erfahren. Dann werde ich in die Abfahrt einsteigen. Was auch für den Super-G sehr wichtig ist.
Was ist deine Lieblingsdisziplin?
Hösl: Das ist und bleibt der Riesenslalom. Ich mag aber auch die anderen drei Disziplinen.
Wie geht es weiter?
Hösl: Wir haben im alten Jahr auf der Reiteralm trainiert. An Silvester und Neujahr habe ich frei. Aber am 2. Januar ist schon wieder Anreise zu Trainings und Rennen, ich weiß noch nicht wo. Auf jeden Fall werde ich noch Super-G fahren, um dann in St. Moritz dabei sein zu können.
Wie sieht es mit der Qualifikation für die Weltmeisterschaften in Vail aus?
Hösl: Das Problem ist, dass vor der WM kein Riesenslalom mehr stattfindet. Aus dem Team hat sich bisher erst Viktoria qualifiziert. Ich mache mir da aber keinen Kopf und möchte auch nicht auf etwas spekulieren. Das müssen die Trainer und die Sportführung entscheiden.
Hast du schon Gedanken, was du nach deiner Skikarriere machen möchtest?
Hösl: Erst einmal fahre ich noch, solange es mir Freude macht und meine Leistungen da sind. Was die Zukunft bringt, kann man nie wissen.
Wie sieht dein Silvesterprogramm aus?
Hösl: Ich werde mit ein paar Freunden feiern. Aber, wie gesagt, geht es schon am 2. Januar wieder weiter. Christian Wechslinger