»Der Siegeszug der Eiche ist seit gut zehn Jahren ungebrochen«, so Remigius Hammerl, Geschäftsführer der Waldbesitzervereinigung (WBV) Traunstein, bei der Vorstellung der Ergebnisse im Gasthaus Oberwirt in Otting. Mit 167 Losen, 208 Festmetern und einem Durchschnittspreis von rund 564 Euro hat die Eiche alle Rekorde aus dem Vorjahr übertroffen. 2022 lag der Preis für den Festmeter noch bei 488 Euro. Unter den 25 teuersten Stämmen waren 21 Eichen, und jeweils eine Lärche (Platz 4), Bergulme (13) und Fichte (15) sowie ein Bergahorn (19).
Mit 22 Baumarten, 480 Stämmen und einer Gesamtmenge von 516 Festmetern lag das Angebot an hochwertigem Laub- und Nadelholz bei der Südostbayern-Submission deutlich über dem langjährigen Mittel. Rund 300 Festmeter Holz kamen aus den Forstbetrieben Ruhpolding, Berchtesgaden, Wasserburg und Schliersee, die anderen 216 Festmeter aus den WBVs Traunstein, Laufen-Berchtesgaden, Traunstein, Altötting-Burghausen, Wasserburg-Haag und Mühldorf. 42 Kunden aus verschiedenen holzverarbeitenden Betrieben und Branchen hatten schriftliche Gebote abgegeben. Bei einer Verkaufsquote von 98,2 Prozent haben fast alle angebotenen Stämme ihren Käufer gefunden. Mit knapp 200 000 Euro wurde der Gesamterlös gegenüber dem Vorjahr um über 20 000 Euro gesteigert. Der durchschnittliche Festmeterpreis über alle Baumarten hinweg lag mit 391 Euro um 20 Euro über dem Ergebnis aus dem Vorjahr. Damit wurde eines der besten Ergebnisse in der Geschichte dieser Veranstaltung erzielt.
Gut ein Drittel der Stämme waren Nadelhölzer, wobei mengenanteilig die Fichte mit 78 Losen und 92 Festmetern am häufigsten war. Der absolute »Renner«, was den Preis betrifft, war aber die Lärche. Mit 46 Losen, rund 54 Festmetern und einem nie da gewesenen Durchschnittspreis von 377 Euro je Festmeter konnte sie sich sowohl mengenmäßig als auch qualitativ deutlich steigern. Der teuerste Lärchenstamm mit fünf Meter Länge und 80 Zentimetern Durchmesser erbrachte einen Erlös von 3210 Euro oder 1279 Euro je Festmeter. Er kam aus dem Forstbetrieb Wasserburg und ging an einen Furnierhersteller aus Baden-Württemberg.
Bei Fichte und Tanne war die Nachfrage stabil. Bei der Fichte war jedoch qualitätsbedingt ein Rückgang des Durchschnittspreises von 246 Euro im Vorjahr auf jetzt 200 Euro zu verzeichnen.
Bei den Laubbäumen legte auch der Bergahorn wieder zu. Der Durchschnittspreis lag bei 324 Euro je Festmeter (Vorjahr 281 Euro). Durch das Eschentriebsterben bleibt das Angebot an Esche hoch. Für die angebotenen 43 Festmeter gab es einen Durchschnittspreis von nur 202 Euro je Festmeter. »Angesichts der hohen Holzqualität der Esche würden wir uns hier etwas mehr wünschen«, so Geschäftsführer Hammerl. Die 17 Lose der Bergulme mit 11,58 Festmetern erzielten einen Durchschnittspreis von 402 Euro pro Festmeter. Die teuerste Ulme kam aus dem Forstbetrieb Berchtesgaden und erreichte einen Festmeterpreis von 1223 Euro.
Auch Raritäten wie Thuje, Eibe, Kirsche, Erle, Birke, Apfel, Birne, Zwetschge und sogar Pappel wurden in geringem Umfang angeboten und fanden größtenteils ihre Käufer. Baumartenübergreifend wurde das höchste Gebot pro Festmeter mit rund 17 000 Euro für einen Buchsbaumstamm abgegeben. Da der schwache Stamm aber nur 0,01 Festmeter hatte, lag der Erlös bei nur 170 Euro. Gekauft wurde er von einer Firma in Seeon, die unter anderem Tonholz für Musikinstrumente herstellt. Aus Buchsbaumholz lassen sich Holzinstrumente mit einem brillianten und sehr warmen Klangbild herstellen. Es ist eines der feinsten und dichtesten Hölzer überhaupt, erkläre Remigius Hammerl. Die einzige Platane im Angebot ging ebenfalls an die Seeoner Firma. Auch Platane kann zur Herstellung von Tonholz dienen und wird beispielsweise im Gitarrenbau verwendet. Wenig gefragt ist in den letzten Jahren die Kirsche. Von den 13 Losen mit insgesamt knapp sieben Festmetern wurden drei nicht verkauft. Für die restlichen zehn lag der durchschnittliche Verkaufspreis bei 275 Euro je Festmeter.
kon