Schon beim Riesenslalom fielen 32 Läufer aus oder wurden wegen Torfehlern disqualifiziert. Noch weitaus höher wurde die Ausfallquote dann beim Slalom. Nur 28 von 90 Startern erreichten das Ziel, viele davon mit ganz erheblichen Zeitrückständen auf die Schnellsten.
Beim Riesenslalom setzte sich der Weltcupstarter Roberto Nani aus Italien an die Spitze. Mit Julian Rauchfuß von der Renngemeinschaft Burig Mindelheim schien der beste Deutsche an der zehnten Stelle auf.
Lokalmatador Roman Frost wagte zu viel und so war seine Fahrt bereits im ersten steilen Abschnitt beendet. Beim Slalom erwischte es noch weitaus mehr Läufer. Bereits im ersten Durchgang war für 57 Läufer Schluss. 33 Läufer kamen in den zweiten Lauf, in dem dann nur noch fünf Läufer ausgeschieden sind. Das hatte jedoch den Grund, dass einige Sicherheitsläufe hinlegten, um sich gute Europacuppunkte zu sichern. Dies praktizierte auch Roman Frost, der in beiden Läufen Fehler hatte, aber mit Platz 28 erstmals im Europacup platziert war. »Schade, ohne Fehler wäre ein Platz unter den besten 20 möglich gewesen«, so Frost.

Sehr gut von den Deutschen waren Julian Rauchfuß (RG Burig Mindelheim) als Dritter und Anton Tremmel (SC Rottach-Egern) als Vierter platziert. Tremmel startete tags zuvor bei einem Weltcup-Slalom in Chamonix/Frankreich und war dort mit Platz 16 bester und einziger Deutscher. Den Sieg am Jenner holte sich der Italiener Federico Liberatore vor dem Norweger Atle Lie McGrath, der als größtes Talent der Skandinavier gilt.
Für den siegreichen Italiener sangen seine Mannschaftskollegen und Trainer bei der Siegerehrung inbrünstig die italienische Nationalhymne mit. Mit am Hang waren auch drei Ikonen des alpinen Skisports: die ehemalige weltbeste Slalomläuferin Erika Hess aus der Schweiz.

Sie betreute ihren Sohn Marco Reymond, der jedoch nach Fehlern so weit zurück lag, dass er zum zweiten Lauf nicht mehr angetreten ist. Unter den kroatischen Betreuern wurde Ante Kostelic gesichtet und auch der Vater von Marcel Hirscher, Ferdinand war unterwegs. Hirscher betreute den österreichischen Nachwuchsfahrer Lukas Feurstein, der jedoch noch keine Bäume ausgerissen hat. Höhepunkt der Europacup-Rennen waren auch die Siegerehrungen, die Marktbürgermeister Franz Rasp und Skiklubvorstand Wilfried Däuber durchgeführt haben.
Am Sonntag war noch angedacht den ausgefallenen Europacup von Obereggen am Montag durchzuführen. Doch angesichts der Wettervorhersagen entschloss man sich das dritte Rennen abzusagen.
Die Ergebnisse
Europacup-Riesenslalom:
- Roberto Nani (Italien) 1:39,12,
- Raphael Haaser (Österreich) 1:39,36
- Patrick Haugen Veisten 1:39,40
- Christian Borgnäs (Österreich) 1:39,46
- Daniele Sette (Schweiz) 1:39,48
- Atle Lie McGrath (Norwegen) 1:39,69
- Semyel Bissig (Schweiz) 1:39,74
- Marcus Monsen (Norwegen) 1:39,75
- Cedric Noger (Schweiz) 1:39,82
- Julian Rauchfuß (RG Burig Mindelheim) 1:39,84
- Bastian Meisen (SC Garmisch) 1:40,05
- Fabian Gratz (SC Altenau) 1:40,94
- Frederik Norys (SC Garmisch)1:41,68
- Anton Grammel (TV Kressbronn ) 1:42,91
- Werner Krause (SC Oberstdorf) 1:45,14
Europacup-Slalom:
- Federico Liberatore (Italien) 1:46,16
- Atle Lie McGrath (Norwegen) 1:46,27
- Julian Rauchfuß (RG Burig Mindelheim) 1:47,04
- Anton Tremmel (SC Rottach-Egern) 1:47,33
- Istoc Rodes (Kroatien) 1:47,51
- Fabian Bacher (Italien) 1:48,16
- Marc Rochat (Schweiz) 1:48,49
- Elias Kolega (Kroatien) 1:48,52
- Robin Buffet (Frankreich) 1:48,70
- David Ketterer (SSC Schwenningen) 1:48,89
- Nikolaus Pföderl (SC Lenggries) 1:49,41
- Carlo Dorn (SC Garmisch) 1:56,11
- Maximilian Haussmann (TSG Reutlingen) 1:58,66
- Roman Frost (SC Bayer Leverkusen/Berchtesgaden) 2:02,05
Christian Wechslinger