Geplant ist demnach, den ehemaligen Gasthof Forelle abzubrechen und durch einen Neubau zu ersetzen. Wie Bürgermeister Thomas Kamm dazu erläuterte, waren die früheren Besitzer zwar lange bemüht, das geforderte Brandschutzkonzept zum Weiterbetrieb umzusetzen, scheiterten jedoch an den hohen Auflagen zu mehreren zusätzlichen Rettungswegen und den Kosten dafür. Derzeit sind in dem Gebäude mehrere ukrainische Kriegsflüchtlinge untergebracht.
Nach Aussagen der Bauwerber orientiert sich der Neubau deutlich an der Dachgestaltung und dem Erscheinungsbild des bestehenden Gebäudes, und mit der geplanten Tiefgarage könnten auch die geforderten Stellplätze zur Verfügung gestellt werden.
Das neue Geschäfts- und Wohnhaus würde im Erdgeschoß von einer Apotheke, einem Sanitätshaus und einer Bäckerei mit Café genutzt, im ersten Stock sind Arztpraxen vorgesehen, im zweiten Stock plant man Platz für eine Zahnarztpraxis und eine Physiotherapie-Praxis und im Dachgeschoß sollen drei Wohnungen entstehen. Zusätzlich zu den 30 Stellplätzen in der Tiefgarage sind noch oberirdische Stellplätze vorgesehen.
Ortsentwicklungs- und Bauausschuss hatten sich im Vorfeld positiv zum Vorhaben geäußert, und auch die Genehmigungsbehörden im Landratsamt begrüßten nach ersten Vorgesprächen die Umsetzung des Vorhabens und die »Wiederbelebung« eines ortsprägenden Anwesens in der vorgesehenen Weise.
Marlis Neuhierl-Huber (Grüne) signalisierte grundsätzliche Zustimmung, forderte aber eine deutliche Ausprägung der Ansicht am derzeitigen Bestand, zusätzliche Stellplätze und eine Prüfung der Auswirkungen von Grund- und Oberflächenwasser beim Bau der Tiefgarage auf den Nachbarbestand.
Willi Geistanger (Grüne) und Hubert Wolff zeigten sich mit einem Abriss nicht einverstanden und würden die geplante Nutzung als »Versorgungszentrum« lieber in der geplanten »Neuen Mitte« sehen.
Bürgermeister Thomas Kamm zeigte sich optimistisch, dass die angesprochenen Bedenken gelöst werden können, und vertraute gestalterisch auf die vielen positiven Erfahrungen der Gemeinde mit dem ausführenden Planungsbüro Gerhard Chaloupka aus Siegsdorf. Zudem stehe das Gebäude nicht unter Denkmal- oder Ensembleschutz und auch über die Möglichkeit zusätzlicher Stellplätze auf angrenzenden Nachbargrundstücken liefen bereits Verhandlungen, die aber noch nicht abgeschlossen seien.
Hans Geiger (BfS) und Steffi Buchner (UW) erinnerten an die positive Grundstimmung in den Vorgesprächen und betonten, dass auch Neubauten sich harmonisch ins Ortsbild einfügen könnten. Mit 17:3 Stimmen gab es dann eine deutliche Zustimmung zur Bauvoranfrage und die Zusage der Gemeinde, die Antragsteller bei den Verhandlungen zur Schaffung weiterer Stellplätze zu unterstützen.
FK