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Unter anderem ist die Regulierung der Alz Thema der Ausstellungen, so wie hier die Arbeiten zur Uferbefestigung in Trostberg im Jahr 1900. (Foto: Stadtmuseum Trostberg)

Geschichten rund um die Alz

Das Gemeinschaftsprojekt »Die Alz« zeigt die Geschichte des Flusses von Samstag, 10. Juni, bis zum 31. Juli. Verschiedene Kultureinrichtungen in sieben Orten an der Alz beteiligen sich mit Ausstellungen und Begleitprogrammen. An jedem Ausstellungsort werden Themenschwerpunkte präsentiert, die gemeinsam ein umfassendes Bild von der Alz in natur- und kulturgeschichtlicher Betrachtung ergeben. Ein Rahmenprogramm aus Führungen, Wanderungen, Floßfahrten und Lesungen wird die Ausstellungen begleiten.


Von Seebruck bis Burgkirchen

In Seebruck, wo die Alz ihren Lauf beginnt, bietet das dortige Römermuseum Bedaium eine Zeitreise von 4000 Jahren. Die Besucher erhalten einen Überblick über die frühe Besiedlungsgeschichte an Alz und Chiemsee von der Bronzezeit bis ins Frühmittelalter.

Im Heimatmuseum Altenmarkt wird die reiche Fluss- und Brückengeschichte sowie die Gewinnung von Elektrizität aus Wasserkraft gezeigt. Das Stadtmuseum Trostberg erzählt vom prägenden Einfluss der Alz auf die Entstehung und Entwicklung des Orts und sein vielfältiges Wirtschaftsleben seit seinen Anfängen im 13. Jahrhundert. Während sich der Umweltgarten Wiesmühl ganz der Flora und Fauna der Alz widmet und faszinierende Einblicke in die Lebenswelt der heimischen Fische gewährt, legt Tacherting einen Schwerpunkt auf Überschwemmungen, die Geschichte der Alzregulierung und den Ausbau für die Industrie im Gemeindegebiet. In Garching geht es um die gartenstädtische Werkssiedlung, in den 1920er Jahren von der Bayerischen Kraftwerke AG angelegt wurde und heute unter Denkmalschutz steht. Weiter flussabwärts wird in Burgkirchen die Geschichte der Regulierung der unteren Alz und der Alz-Korrektionsgenossenschaft dargestellt. In Burgkirchen gibt das Wasserwirtschaftsamt Traunstein unter dem Titel »Hochwasserschutz – verständlich erklärt« Einblicke in den Hochwasserschutz in heutiger Zeit.

Für Interessierte gibt es außerdem in Einzelveranstaltungen literarische Geschichten und märchenhafte Erzählungen zum Thema »Fluss« zu hören. Bei Themenwanderungen und Floßfahrten kann man direkt an und auf der Alz Interessantes zu ihrer Natur- und Kulturgeschichte erfahren. Führungen in den Kraftwerken in Trostberg, Tacherting und Unterneukirchen/Hirten widmen sich der Technik- und Industriegeschichte in der Region.

Vom Wildfluss zur Grundlage der Industrie

Seit der letzten Eiszeit hat die Alz die Landschaft und das Leben in ihrem Tal zwischen Chiemsee und Unterem Inn geprägt. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts war sie ein Wildfluss mit breitem Bett und vielen Nebenarmen, dessen Wasserkraft zum einen als Ressource und Grundlage für viele Handwerke diente, der zum anderen aber auch mit seinen Hochwassern immer wieder Existenzen bedrohte. Sein Ausbau und seine Regulierung im frühen 20. Jahrhundert schufen die Voraussetzungen für die Ansiedlung der Industrie in Südostbayern und veränderten die Gestalt des Flusses stark.

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