Update, 9.20 Uhr: Polizeibericht:
Etwa 200 Meter unterhalb der Bergstation der Hochriesbahn verlor gegen 15 Uhr nachmittags ein 63-jähriger Mann aus dem Landkreis Ebersberg die Kontrolle über sein Fluggerät und flog in einen Baum.
Zeugen des Absturzes eilten dem Mann zur Hilfe und setzten bei der Leitstelle für Feuerwehr und Rettungsdienst einen Notruf ab. Allerdings wollte sich der 63-jährige selbst aus der misslichen Lage befreien. Doch dies wurde ihm leider zum tödlichen Verhängnis.
Der Gleitschirmflieger löste den Schirm von der Halteeinrichtung und wollte die rund fünf Meter zum Boden am Baum hinabklettern. Dann brachen aber einige Äste ab und der 63-Jährige stürzte unkontrolliert zu Boden – dort blieb er schwer verletzt liegen.

Die heraneilenden Ersthelfer begannen sofort mit medizinischen Erstmaßnahmen bis zum Eintreffen der Rettungshubschrauberbesatzung Christoph 14 und den Kräften der Bergwacht Samerberg, die die weitere notfallärztliche Behandlung übernahmen. Die Retter konnten dem Mann nicht mehr helfen: der 63-Jährige starb noch an der Unfallstelle an den Folgen seiner Verletzungen.
Die Polizei Brannenburg führte die Ermittlungen zum Unfallhergang. Die zuständige Staatsanwaltschaft Traunstein ordnete die Sicherstellung aller mitgeführten Ausrüstungsgegenstände des Verstorbenen für weitere Untersuchungen an. Die Ermittler mussten im unwegsamen Gelände einen Polizeihubschrauber und Beamte der Alpinen Einsatzgruppe anfordern, die in Zusammenarbeit mit der Bergwacht den Leichnam und seine Ausrüstungsgegenstände ins Tal brachten. Zum jetzigen Zeitpunkt schließt die Polizei ein Fremdverschulden aus.

Erstmeldung: Einsatzbericht Bergwacht
Gegen 15.20 Uhr ging beim Einsatzleiter der Bergwacht Rosenheim-Samerberg ein Alarm wegen eines abgestürzten Gleitschirmfliegers unterhalb des Hochriesgipfels ein. Mit Hubschrauber und Alpiner Einsatzgruppe machten sich Bergwacht und Polizei auf den Weg.
Die an der Rettungswache Samerberg anwesenden Einsatzkräfte fuhren innerhalb weniger Minuten mit der Hochriesbahn Richtung Gipfel. Von der Mittelstation der Hochriesbahn konnten sie die genaue Position des Gleitschirms in den Bäumen bestimmen. Gleichzeitig wurde der Rettungshubschrauber Christoph 14 angefordert.
Nach einem Überflug des Hubschraubers war im Gleitschirmsitz keine Person erkennbar. Der Notarzt des Rettungshubschraubers wurde an den Seitenalmen abgesetzt, um den Piloten ausfindig zu machen. Währenddessen flog der Hubschrauber zum Hochriesgipfel um die Mannschaft der Bergwacht Rosenheim-Samerberg und das Einsatzmaterial aufzunehmen.
Pilot wollte wohl selbst vom Baum klettern und stürzte ab
Nur noch leblos konnte der Notarzt des Hubschraubers dann den Gleitschirmflieger in der Nähe des Baumes, in dem sich der Schirm verfangen hatte, auffinden. Der Pilot hatte laut ersten Informationen anscheinend versucht, nach seiner Bruchlandung eigenhändig vom Baum zu klettern und stürzte dabei in den Tod.
Zusammen mit der Alpinen Einsatzgruppe der Polizei und einem Polizeihubschrauber wurde der Gleitschirm von der Bergwacht aus dem Baum geborgen und der Leichnam des Piloten ins Tal gebracht. Die Einsatzkräfte der Bergwacht Rosenheim-Samerberg waren bis zum Sonnenuntergang im Einsatz.
Infos der Bergwacht für Gleitschirmflieger:
Die Bergwacht arbeitet bei der Rettung von Gleitschirmpiloten aus Bäumen mit einem sicheren und standardisierten Verfahren. Dabei wird ein gefährliches Absteigen des Piloten aus dem Baum umgangen.
Im Falle einer Baumlandung sollte der Pilot im seinem Gurtzeug sitzen bleiben und die Bergwacht über den Notruf 112 verständigen.
Pressebericht der Bergwacht Rosenheim - Samerberg