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Toni Palzer (vorne/r.) konnte sich beim Individual-Rennen nicht lange in der Spitzengruppe halten. Dafür wurde er im Vertical-Rennen hinter dem Spanier Kilian Jornet (l.) Zweiter. (Foto: Willi Seebacher)

Großer Erfolg im Zwergenstaat

Font Blanca/Andorra – Toni Palzer aus Ramsau mischt weiterhin an der Weltspitze der Skibergsteiger kräftig mit. Beim Weltcup am Wochenende in Font Blanca/Andorra, der als letzter Test vor der WM galt, holte der junge Ramsauer hinter seinem spanischen Konkurrenten Kilian Jornet im Vertical-Rennen einen starken 2. Platz. Jornet zeigte seine besondere Klasse, indem er sich auch im Individual Race (Aufstiegsrennen), in dem Palzer Zehnter wurde, den Sieg erkämpfte.


Schwierige äußere Bedingungen – Sturm und wenig Schnee – und ein nicht immer reibungsloser organisatorischer Ablauf erschwerten den zweiten Weltcup der Saison. Vom Winde verweht taten sich die vier goldenen deutschen »Fackeln« beim Individual-Rennen am Samstag sehr schwer.

Kilian Jornet (Spanien) gewann nach seiner Disqualifikation beim Weltcupauftakt in Frankreich in eindrucksvoller Manier in einer Zeit von 1:54:30 Stunden vor dem erneut starken Franzosen Xavier Gachet, der nach 1:55:38 ins Ziel kam. Den dritten Platz erkämpfte sich der junge Italiener Roberto Antonioli mit 37 Sekunden Rückstand auf Gachet. Toni Palzer kam nach 2:01:26 Stunden als Zehnter bei den Herren und als Erster der Espoir-Klasse ins Ziel.

»Für mich war es heute ein brutal hartes Rennen. Vom Start weg hatte ich keinen richtigen Zug und konnte überhaupt nicht mit der Spitze mithalten. Letzte Woche war ich fünf Tage krank. Das habe ich schon noch gespürt, soll aber keine Ausrede sein. Insgesamt kann ich aber mit dem Ergebnis gut leben«, blickte Toni auf das Individual-Rennen zurück.

Toni Lautenbacher feierte einen erfolgreichen Auftakt in die Weltcup-Saison, nachdem er aus gesundheitlichen Gründen im französischen Puy St. Vincent nicht starten konnte. Mit einer Zeit von 2:06:58 Stunden erreichte er den 22. Platz und damit seine beste Platzierung im Weltcup der Herren.

Cornelius Unger kam mit 2:15:32 Stunden auf den 9. Platz in der Espoir-Klasse. »Im Briefing vor dem Rennen wurde angesprochen, dass die Steigeisen nicht gebraucht werden, dass wir sie aber mitnehmen müssen. Im Rennen haben wir sie dann doch gebraucht und meine waren natürlich a bissal umständich im Rucksack verpackt, weil ich dachte, dass ich die Dinger eh ned brauche. Das Auspacken hat mich dann einiges an Zeit gekostet. Insgesamt war es schwierig, da wir erst kurz vorher davon hörten, dass es doch 1 900 Höhenmeter sind. Ich hatte nur ein Gel dabei und das war a bissal wenig«, erinnerte sich Cornelius Unger an das Rennen.

Überschattet war das Rennen für die DAV-Nationalmannschaft von der Verletzung von Thomas Trainer. »In der ersten Abfahrt bin ich in einer Bodenkompression gestürzt. Ich habe gleich gemerkt, dass ich nicht weiterfahren kann. Beim Sturz habe ich mir das Knie verdreht. Wahrscheinlich ist es irgendwas am Außenband. Hoffentlich kann ich am 7. März bei der deutschen Meisterschaft am Jenner starten«, fasste Thomas seinen Sturz zusammen.

Am Sonntag stand bei Sonnenschein das Vertical-Rennen der Herren auf dem Plan. Die 730 Höhenmeter lange Strecke zog sich zu Beginn in einigen Kehren durch ein Waldstück nach oben. Das auf 2 320 Meter gelegene Ziel erreichte der derzeit bärenstarke Spanier Kilian Jornet in einer Zeit von 27:27 Minuten als Erster. Toni Palzer fand über Nacht zurück in die Spur und schien den harten Wettkampf vom Vortag gut weggesteckt zu haben. Mit 19 Sekunden Rückstand auf den Spanier sicherte er sich den zweiten Platz bei den Herren (1. Platz Espoir-Klasse) vor dem Schweizer Werner Marti, der nach 28:05 Minuten ins Ziel kam.

Seine gute Form vom Vortag bestätigte Toni Lautenbacher eindrucksvoll. Nach 29:26 Minuten erreichte er das Ziel und belegte damit den sehr guten 20. Platz. Cornelius Unger kam nach 30:47 Minuten ins Ziel, was ihm den achten Platz in der Espoir-Klasse einbrachte.

»Insgesamt können wir nach dem etwas chaotischen Individual-Rennen als Mannschaft wieder sehr zufrieden sein. Aber in zwei Wochen zählt es dann richtig! Die Weltmeisterschaft in Verbier ist mit Sicherheit der Saisonhöhepunkt. Mal schauen, was da so drin ist für uns«, blickt Trainer Bernhard Bliemsrieder nach vorne.

Die DAV-Nationalmannschaft Skibergsteigen ist vom 6. bis zum 12. Februar in Verbier und kämpft bei der Weltmeisterschaft in den Disziplinen Individual-, Sprint-, Staffel-, Vertical- und im Mannschaftsrennen um Edelmetall. Johannes Schmid