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Wolfgang Bösl vom SK Berchtesgaden hat die Qualifikation für die Weltmeisterschaften in Val di Fiemme im Visier. Dazu muss er sich vor allem im Springen noch steigern. Foto: Anzeiger/cw

Großereignisse im Visier

Berchtesgaden - Der Berchtesgadener Wolfgang Bösl gehört in der Nordischen Kombination zur erweiterten Weltspitze. Ein paar Mal kam der 23-jährige schon in die Weltcuppunkteränge, bei Continentalcups erreichte er bereits Spitzenplatzierungen. Die Gratwanderung zwischen guten Sprung- und Langlaufleistungen ist extrem schmal. Und weil der Berchtesgadener auf der Schanze ganz einfach stärker ist, forciert er auch dieses Training. Bösl hofft, mit sehr guten Sprungleistungen dereinst ganz vorn zu liegen und im Gundersenlauf nicht mehr viele vorbeiziehen zu lassen.


Sie sind bei vier Weltcupstarts in dieser Saison schon zweimal in die Weltcuppunkteränge gelaufen.

Wolfgang Bösl: Mir ist es vor allem in Kuusamo mit Platz 17 recht gut gegangen. In der Ramsau am Dachstein war es schwieriger. Dort liegen traditionell sehr viele sehr eng zusammen, weil die Schanze wenig streut und die Jury wenig Fahrt gegeben hat. Da lagen 30 Läufer innerhalb von einer Minute. Dass ich dann so weit zurückgefallen bin, lag an den knappen Abständen der Toplangläufer, da habe ich keine Chance. Außerdem herrschte Schneeregen und da ich öfter aus der Spur musste, ging im stumpfen Schnee der Rhythmus verloren.

Beim zweiten Start sind Sie wieder in die Weltcuppunkte gelaufen.

Bösl: Da war ich nach dem Springen Zwölfter, aber die Loipe war schneller. Das kommt mir natürlich entgegen. Am Schluss ist mir jedoch das Gas etwas ausgegangen.

Gibt es jetzt »Weihnachtsfrieden« und wann geht es wieder weiter?

Bösl: Jetzt haben wir bis zum zweiten Weihnachtsfeiertag Pause, aber natürlich muss ich in den nächsten Tagen auch trainieren. An Stefani fahren wir nach Predazzo, um uns auf der Schanze zu verbessern. Es sind nur Nuancen vornehmlich in der Anfahrtshocke, aber das ist wichtig für weite Sprünge. Am letzten Tag des Jahres starte ich traditionell bei einem Silvester-Langlaufrennen. An Dreikönig starte ich in Schonach, wo ich mich sehr wohl fühle. Da bin ich vor drei Jahren auf Platz 16 gelaufen.

Worin liegt überhaupt die Faszination Nordische Kombination?

Bösl: Ich denke, am konträren Aspekt. Während es beim Skispringen auf Schnellkraft ankommt, spielt beim Langlauf Ausdauer die große Rolle. Die Kunst in der Nordischen Kombination ist das rechte Mittelmaß zu finden. Für mich ist wichtig, dass ich beim Springen alles heraushole, beim Lauf habe ich weniger Ressourcen. cw