Hilde Gerg (46) war in den 1990er-Jahren bis zu ihrem Karriereende 2005 eine der vielseitigsten Athletinnen im alpinen Ski-Weltcup. Schon 1993 deutete sie mit erst 18 Jahren und den ersten Weltcup-Punkten ihr großes Talent an. Trotz mehrerer schwerer Verletzungen war sie während ihrer Karriere beständig eine feste Größe an der Weltspitze. Im Weltcup fuhr »die wilde Hilde« 59 Podestplätze ein, 20 Mal stand sie ganz oben auf dem Siegertreppchen, bei Weltmeisterschaften gewann sie einmal Gold und dreimal Bronze. Ihren größten Erfolg feierte die Lenggrieserin, die in Schönau am Königssee lebt, bei den Olympischen Spielen 1998 in Nagano, als sie sich im Slalom Gold angelte. An gleicher Stelle gewann sie zudem Bronze in der Kombination. Uschi Disl (50) avancierte in den 1980er-Jahren im aufkommenden Damen-Biathlon zu einem der bekanntesten Gesichter ihres Sports. Die im bayerischen Oberland aufgewachsene Athletin verhalf der damals noch jungen Sportart mit ihren herausragenden Erfolgen zu großem Aufschwung. Uschi Disl, die wegen ihrer großen Stärke in der Loipe den Beinamen »Turbo-Disl« erhielt, gewann im Laufe ihrer Karriere neun Olympiamedaillen – davon zwei goldene, acht Weltmeistertitel und weitere elf WM-Medaillen. Im Weltcup stand sie 49 Mal ganz oben auf dem Podest – davon 30 Mal im Einzel. Als Frohnatur mit unbändigem Kämpferherzen avancierte Uschi Disl, die mittlerweile in Norwegen lebt, zum Publikumsliebling und ebnete damit auch den Weg für die Popularität des Biathlon-Sports in Deutschland und die Erfolge der nachfolgenden Generationen.
Die von der Stiftung Deutsche Sporthilfe initiierte »Hall of Fame des deutschen Sports« soll dazu beitragen, die mehr als hundertjährige Geschichte des deutschen Sports und seiner Persönlichkeiten im Gedächtnis zu bewahren. Träger und vorschlagsberechtigt sind neben der Deutschen Sporthilfe der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) und der Verband Deutscher Sportjournalisten.
Hans-Joachim Bittner