Die ersatzgeschwächte Mannschaft des FC Bischofswiesen begann überraschend stark, selbstbewusst, ballsicher und mit Drang nach vorne. Schnell war erkennbar, dass die Gäste mit dem Kunstrasenplatz zunächst wenig zurechtkamen. Ganz offensichtlich waren sie auch berechtigt sauer, dass das Spiel nicht bei gutem Fußballwetter auf dem bestens gepflegten Rasen ausgetragen wurde.
Immer wieder versuchten die Reichenhaller mit weiten Bällen in die Spitzen zum Erfolg zu kommen. Da hatte die Bischofswieser Abwehr zunächst leichtes Spiel, die Versuche der Gäste zu entschärfen. Mit Fortdauer des Spiels stellten sich die Kurstädter jedoch besser auf den ungewohnten Untergrund ein und wurden immer gefährlicher. Die Reichenhaller Angreifer Simon Sirtl und Johannes Pötz brachten Bischofswiesens Abwehr ein ums andere Mal in Verlegenheit. Ein Elfmeter wegen Handspiels in der 35. Minute schien jedoch eine Konzessionsentscheidung des Schiedsrichters Bernhard Grimminger vom TSV Stein St. Georgen zu sein, weil er zuvor eine Aktion gegen den FCB übersehen hatte. Sirtl ließ sich die Chance zum Führungstreffer nicht entgehen.
In der Schlussphase der ersten Halbzeit kamen die Platzherren bei Standards mit Freistößen durch Vorberg und Böttger zu zwei Möglichkeiten, die beide knapp daneben gingen.
Im zweiten Abschnitt erkannten die 150 Zuschauer, darunter viele Reichenhaller, einen neuen Angriffswillen der Platzherren. Sebastian Koller nötigte gleich einmal Gästetorhüter Töpel zu einer Glanzparade (47.). Wenig später zirkelte Vorberg einen Freistoß knapp daneben. Dann zog Michael Hirsch ab, doch Töpel klärte neuerlich (50.). Wie aus dem Nichts erzielten die Reichenhaller in der 53. Minute durch Lukas Wiedenhofer nach einem Abwehrschnitzer des FCB das 2:0. Als Mittelstürmer Johannes Pötzl nur zwei Minuten später auf 3:0 stellte, war am Riedherrn alles entschieden.
Gegen diese Mannschaft blieben die jungen Bischofswieser in der Folge recht chancenlos, auch wenn sie nach dem klaren Rückstand auf einmal besser ins Spiel kamen. So musste Töpel zweimal in höchster Not gegen Schüsse und Kopfbälle von Geisler und Koller klären. Doch das Reichenhaller Tor schien für den FC Bischofswiesen wie vernagelt, was man von der anderen Seite nicht behaupten konnte. So sorgte Georg Hocheder in der 78. Minute für den klaren 4:0-Endstand.
Schiedsrichter Grimminger leitete die Begegnung gewohnt sicher, wenn auch die Spieler manches Mal nicht mit seinen Entscheidungen einverstanden waren.
FC Bischofswiesen: Schnitzlbaumer; Strauch, Ottmann, Böttger, Tschischke, Seidinger, Geisler, Hirsch, Vorberg, Gruber, Koller, Kuh, Kaiser. Christian Wechslinger