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Toni Hölzl entwischte seinem Gegenspieler immer wieder, gleichwohl war ihm kein Torerfolg vergönnt. Foto: Anzeiger/cw

Keine Probleme für den Favoriten

Schönau am Königssee - Mehr als eine lockere Trainingseinheit wurde das Spiel der SG Schönau gegen das Schlusslicht aus Perach nicht. Die Gäste hatten gegen das variantenreiche Spiel der SG Schönau nie eine Chance und durften sich glücklich schätzen, nicht ordentlich unter die Räder gekommen zu sein. Die Schönauer glänzten immer wieder mit virtuosen Spielzügen. Leider hielt das herrliche Herbstwetter wohl viele Zuschauer fern, sodass die SG Schönau mit gut 100 Zusehern zufrieden sein musste. Unter ihnen war auch eine Kolonie Berchtesgadener Eishockeyspieler, die sogar ihr Freizeitdress mit Nummern und Namen übergestreift hatten.


Die Gastgeber spielten von Beginn an wie aus einem Guss, die etwas schwächeren Leistungen aus dem Spiel in Anger und beim Lokalderby auf der Breitwiese ließen die bestens aufgelegten Schönauer schnell vergessen. Vom Anpfiff weg der Bezirksliga-Schiedsrichterin Rebecca Speckbacher vom SV Ramerberg an zeigten die Schönauer, wer die Herren im Alpenstadion sind.

Der FC 1960 Perach trat auch gegen Schönau ersatzgeschwächt an und ließ viele Tugenden einer Kreisligamannschaft vermissen. Dabei hatte Perach noch vor wenigen Jahren zwei Ligen höher in der abgeschafften Bezirksoberliga gespielt. Doch diese gute Zeiten sind vergessen, und dies tat sich bald kund. Bereits in der ersten Spielminute flankte Toni Hölzl ideal auf Dani Maier, dessen Kopfball übers Peracher Tor strich. Doch zunächst versuchten sich auch die Gäste im Angriffsspiel und so musste SG-Schlussmann Christoph Maier in der zweiten Minute auf der Hut sein, um nach einem Freistoß sicher zu klären.

In der sechsten Minute war es bereits so weit. Einen der gefährlichen Freistöße von Hölzl hob Mannschaftskapitän Andi Fernsebner gekonnt über den Torhüter zum 1:0 ins Tor. Doch noch hielten die Gäste dagegen und die Schönauer Abwehr musste zweimal viel Routine aufbieten, um den Ausgleichstreffer zu verhindern. Der neuerliche Wirbelwind auf Rechtsaußen, Sebastian Wessels, stellte seinen Gegenspieler immer wieder vor größte Probleme, in der zehnten Minute gelang es dem Peracher Schlussmann erst im Nachfassen, einen Ball von Wessels zu neutralisieren.

Die Schönauer spielten weiterhin im Vorwärtsgang, nach einer Flanke von Hölzl köpfte Maier neuerlich übers Tor (13.). Zehn Minuten nach dem Führungstreffer führte ein Klasseangriff wiederum über Wessels zum 2:0. Mittelstürmer Stefan Graßl musste nur noch seinen Fuß hinhalten und schon war die Kugel im Peracher Tor. Pe-rach agierte im Mittelfeld weiterhin recht ansehnlich, doch die Abwehr war löchrig und der Sturm blieb blass.

Nur eine Minute nach dem zweiten Treffer herrschte im Peracher Strafraum schon wieder »Alarmstufe rot«. Ein weiterer Klasseangriff über Hölzl und Graßl brachte einmal mehr Maier in Kopfballsituation, doch der Ball fiel dem Torhüter recht glücklich in die Hände. Ein solch sehenswerter Angriff hätte eigentlich ein Tor verdient gehabt. Die Peracher gaben sich noch nicht geschlagen, doch alle Versuche endeten in der vielbeinigen und überaus umsichtigen Schönauer Abwehr.

Dagegen imponierten die Schönauer mit dem Spiel auch ohne Ball, immer wieder standen Spieler frei und setzten die Gäste mächtig unter Druck. Von der rechten Abwehrseite der Schönauer kamen immer wieder kluge Zuspiele des von einem Spiel zum nächsten noch besser werdenden Stefan Hasenknopf, der nicht mehr aus dem Team wegzudenken ist. Das 3:0 in der 28. Minute war ein weiteres »Fußball-Zuckerl«. Wieder transferierte Fernsebner mit seinem linken Fuß einen angeschnittenen Freistoß durch die Peracher Abwehr, Hasenknopf ließ geschickt passieren und Maier schob wie selbstverständlich ein. Der wohl schönste Schuss des gesamten Spieles, ein wahrer Strich von Fernsebner ging knapp über die Latte, der Torhüter hätte nicht den Hauch einer Chance gehabt (29.).

Bis zur Halbzeitpause passierte nicht mehr viel, Schönau dominierte die Begegnung vergaß aber nun etwas für das Torverhältnis zu tun. Der FC Pe-rach war mit drei Toren zur Pause bestens bedient.

Nach der Pause kamen die Schönauer nicht mehr so ins Spiel wie in den ersten 45 Minuten. Dennoch agierten sie überlegen und hätten auch im zweiten Abschnitt gut und gerne drei bis vier Treffer erzielen können. Nach knapp einer Stunde spielte sich einmal mehr Wessels durch, doch sein Zuspiel jagte der an diesem Tag im Abschluss glücklose Hölzl übers Tor. Dann setzte sich Hölzl zum wiederholten Mal über die linke Seite durch und bediente selbstlos seinen Mittelstürmer Graßl, der jedoch aus kurzer Entfernung neben das Tor schoss. Weitere beste Chancen vergaben Hölzl, Fernsebner (Querlatte) und Daniel Maier, der jedoch in der 74. Minute mit seinem zweiten Treffer den 4:0-Endstand herstellte.

SG Schönau: C. Maier; Hölzlwimmer, T. Fegg, Angerer, Klaus, Fernsebner, Hasenknopf, Wessels (76. Kirchhoff), D. Maier, Hölzl, Graßl. cw