Ohne sechs Stammspieler reiste der TSV Berchtesgaden nach Fridolfing, wo eine Mannschaft mitten im Abstiegskampf auf die Hartmann-Elf wartete. Beim TSV Berchtesgaden fehlen inzwischen sechs Akteure wegen langwieriger Verletzungen. Zu allem Überfluss verletzte sich bereits nach knapp einer Viertelstunde auch noch Abwehrspieler Sebastian Hoffmann, sodass Hartmann noch einmal umstellen musste. Dennoch verkaufte sich das letzte Aufgebot mit großem Kampfgeist und hielt den druckvollen Angriffen der Platzherren stand, die dieses Spiel gewinnen mussten, um nicht noch tiefer in den Abstiegskampf zu geraten. Fridolfing erwies sich als sehr körperbetont agierende Mannschaft, die dabei vom Unparteiischen Alfred Linhart vom ESV Freilassing nicht gebremst wurde. Als der Österreicher in deutschen Schiedsrichterdiensten jedoch dreimal auf Abseits erkannte, da Berchtesgadener Stürmer auf und davon gewesen wären, erzürnte dies den Berchtesgadener Trainer: »Solche Selbstdarsteller sind für den Fußball nicht gut. Man müsste derartige unmögliche Schiedsrichterleistungen dem Verband melden«, erklärte Richard Hartmann, der über diesen Schiedsrichter mit seinem Abteilungsleiter sprechen möchte.
Obgleich man Linhart getrost als zwölften Mann des TSV Fridolfing hätte bezeichnen können, hielt der TSV Berchtesgaden bis zur Pause das 0:0. Früh im zweiten Abschnitt ging Fridolfing durch Christoph Zeif (50.) in Führung. Doch die Gäste ließen sich nicht entmutigen und kämpften unverdrossen weiter. Es sollte jedoch noch schlimmer kommen. Als ein Fridolfinger Stürmer den Berchtesgadener Andreas Hartmann samt dem Ball ins Tor schob, drehten die Fridolfinger Spieler schon ab. Sie dachten, Linhart würde einen Freistoß für die Gäste geben. Doch der Uhrmachermeister aus dem Thalgau erkannte zum Unverständnis aller Beteiligten auf 2:0 für Fridolfing. Damit war natürlich alles gelaufen. Dennoch hielt Berchtesgaden immer noch dagegen und erspielte sich auch Möglichkeiten. »Es war eigentlich ein faires Spiel, wenn da nicht dieser Linhart gewesen wäre. Er hat das Spiel förmlich zerstört«, ärgerte sich der als stets korrekt bekannte Trainer Hartmann weiter. Völlig unverständlich war auch der Platzverweis kurz vor Schluss an Christian Winkler, der sich mit einem eigenen Mannschaftskameraden auseinandergesetzt hatte. Auch bei dieser Entscheidung schüttelten sogar die Fridolfinger den Kopf.
»Ich bin nur froh, dass es für uns bei diesem Spiel um nichts mehr gegangen ist. Gleichwohl spreche ich der gesamten Mannschaft ein großes Lob aus, im Besonderen Philipp Beil und Marek Brazina, die beide phänomenal gut gespielt haben«, freute sich Berchtesgadens Trainer Richard Hartmann.
TSV Berchtesgaden: Pretzsch; Brazina, Botzenhard, Hoffmann, Beil, Halilovic, Reichlmeier, Hartmann, Sontheimer, Lindner, Winkler, Csizmadia, Seidel, Popp. Christian Wechslinger