Schönau begann die Begegnung vor 150 Zuschauern feldüberlegen. Trainer Thomas Meißner ließ mit Raphael Handke, Rade Kocic sowie im Wechsel mit Sebastian Wessels und Toni Hölzl gleich drei bis vier Spitzen gegen das erwartete Abwehrbollwerk der Gäste anrennen. Dennoch versteckten sich die Gäste auch nicht und bewiesen, dass sie in der Schönau durchaus punkten wollten. Kay ist eine homogene Mannschaft, die ihre Stärken im Kollektiv hat und zwei schnelle Angreifer ins Geschehen werfen kann.
Dennoch bestimmte Schönau zunächst eindeutig das Spielgeschehen und bereits in der achten Minute forderte der sehr einsatzfreudige Mittelstürmer Rade Kocic einen Elfmeter. Doch der Schiedsrichter sah es anders. In der zehnten Minute spielte Stefan Weinbuch einen genialen Pass auf Kocic, dessen Schuss nur knapp das Tor verfehlte. Nach einer weiteren guten Aktion von Raphael Handke sah sich der Gast neuerlich im Glück. Schönau startete einen Angriff nach dem anderen und der Führungstreffer lag förmlich in der Luft.
Handke im Pech
Nach knapp 20 Minuten geschah das Unnötige: Raphael Handke brach sich bei einem Pressschlag das Bein, was die Schönauer unweigerlich aus dem Konzept brachte. Auf einmal waren die nicht zimperlichen Gäste auf Augenhöhe mit der SG. Ohne Handke verlor das Schönauer Spiel etwas die Linie. Dennoch kamen die Gastgeber zur nächsten Möglichkeit, als der eingewechselte Daniel Maier in der 22. Minute aus dem Rückraum mit einem wahren Hammerschuss ans Torgebälk traf. Trotzdem war jetzt Kay im Match und setzte Schönau auf einmal unter Druck. Schönau wirkte hektisch, man vermisste geordnete Aktionen. Immer wieder wurde versucht, mit hohen Bällen in die Spitze zum Erfolg zu kommen. Auch eine gute Freistoßchance verpuffte, weil Weinbuch den Torwart zu überlisten versuchte anstatt seine aufgerückten Nebenleute zu bedienen.
Nachdem die Schönauer zuvor gute Möglichkeiten vergeben haben, gingen plötzlich die Gäste in der 41. Minute nach einem Abwehrfehler durch Thomas Krautenbacher in Führung. Schönau antwortete mit wütenden Angriffen, die jedoch zunächst abgeblockt wurden. Kurz vor der Halbzeitpause folgte die zweite Schrecksekunde für die Platzherren, als Florian Popp nach einer rüden Attacke benommen am Boden liegen blieb. Nach der Behandlung Popps ließ der Unparteiische mehrere Minuten nachspielen und Schönau nützte dies zum hoch verdienten Ausgleich. Nach einem mustergültig vorgetragenen Angriff schloss Rade Kocic mit dem 1:1 ab. Jetzt spielten auf einmal die Schönauer groß auf und hätten vor der Pause fast noch die Führung erzielt.
Frühes 2:1 und ein Traumtor von Toni Hölzl
Die Schönauer nahmen ihre guten Aktionen auch mit in den zweiten Abschnitt, Kay wehrte sich nur noch mit Fouls. Bei einem Freistoß von Weinbuch glänzte Kays Schlussmann noch mit einer tollen Parade. Doch beim 2:1 (49.) durch einen Kopfballtreffer von Daniel Widl nach einem Eckstoß von Weinbuch war der Keeper ohne Chance. Kay erhöhte jetzt die Härte noch einmal und haderte auch immer wieder mit den Entscheidungen des Schiedsrichtergespanns. Dennoch waren die Schönauer in dieser Spielphase nicht zu halten. Kocic bereitete mit viel Einsatz das 3:1 (58.) vor, als er Toni Hölzl ideal in Position brachte und dieser mit einem wahren Strich unhaltbar in die Torecke abschloss.
Wenig später verletzten sich aber auch noch Toni Hölzl und Sebastian Wessels, was am Ende zu den Punktverlusten führen sollte. Kay gab nämlich nie auf und sah sich im Riesenglück, dass einem Schönauer Abwehrspieler ein unabsichtliches Handspiel unterlief. Mannschafts-Kapitän Daniel Krautenbacher nützte dies per Elfmeter zum 3:2 (69.). Mit dem Anschlusstreffer waren die Gäste wieder im Spiel und die Schlussphase sollte für Schönau problematisch werden.
Zunächst bewahrte SG-Schlussmann Christian Thurner seine Mannschaft noch vor dem Ausgleich, ehe Kocic nach einer unnötigen Attacke vom Platz gestellt wurde und Schönau zehn Minuten lang mit einem Spieler weniger auskommen musste. Allmählich glitt den Platzherren ein sicher geglaubter Sieg aus der Hand. Der stets sichere Abwehrspieler Daniel Widl geriet ohne Absicht mit einem Gegenspieler in eine Hakelei, die der Schiedsrichter zum Entsetzen der Schönauer als Foulspiel ahndete. Neuerlich trat Krautenbacher an und verlud Thurner erneut. Statt klar zu führen, stand es nach 83 Minuten auf einmal 3:3. In der 90. Minute klärte Florian Popp noch auf der Linie, sodass die SG Schönau Ende sogar mit dem Unentschieden zufrieden sein musste.
Ligapokal am Mittwoch
Die unnötigen Punktverluste wiegen umso schwerer, als Tabellenführer TSV Siegsdorf gegen den FC Hammerau eine 1:3-Heimniederlage kassierte und die SG Schönau näher herankommen hätte können. »Das Schlimme sind nicht die Punktverluste, sondern die schwere Verletzung von Raphael Handke, dem wir gute Besserung wünschen, sowie die Verletzungen von Sebastian Wessels und Toni Hölzl. Ein Sonderlob verdiente sich heute Christian Lindner, der viel Laufarbeit leistete und ein starkes Spiel zeigte«, erklärte ein sichtlich enttäuschter SG-Trainer Thomas Meißner. Am Mittwoch um 18.30 Uhr spielt die SG Schönau im Rahmen des Ligapokals auf dem Kunstrasenplatz gegen den ASV Piding.
SG Schönau: Christian Thurner; Florian Popp, Lukas Laue (80. Sebastian Rabenbauer), Lukas Klaus, Daniel Widl, Stefan Weinbuch, Toni Hölzl (80. Marius Tugui), Christian Lindner, Raphael Handke (17. Daniel Maier), Sebastian Wessels (80. Michael Hirtl-Stanggaßinger), Rade Kocic. Christian Wechslinger