Um 22.30 Uhr startete das Rennen und lief die ganze Nacht hindurch bis zum Zielschluss um 10.30 Uhr. Auf einem Rundkurs von 3,95 Kilometern mussten so viele Runden wie möglich absolviert werden. Nach einer taktischen und fahrerischen Meisterleistung hatte der Schönauer bis zum Morgengrauen bereits 13 Runden Vorsprung auf seine unmittelbaren Verfolger herausgefahren. Und alles ohne eine Pause.
Ein kurzer Durchhänger nach Sonnenaufgang konnte den Extremsportler nicht mehr aus der Ruhe bringen, obwohl Feuchtigkeit und Müdigkeit an seinen Kräften zehrten. Gegen Ende des Rennens konnte es sich der Schönauer sogar leisten, Kräfte zu sparen und den großen Vorsprung locker zu verwalten. Durch diese Sparmaßnahme verpasste Popp jedoch den Streckenrekord von 91 Runden denkbar knapp. Nach 88 Runden mit 350 Kilometern und 2 800 Höhenmetern überquerte der mehrfache Weltmeister unter dem frenetischen Beifall der Zuschauer die Ziellinie. Mit 18 Runden Vorsprung vor zwei steirischen Lokalmatadoren fuhr der Schönauer für viele in einer anderen Dimension.
Das Rennen über 24 Stunden gewann mit Joachim Ladler aus der Steiermark der im Moment beste 24-Stunden-Fahrer Europas, der vor drei Wochen das »Race around Austria« auf der 2 200 Kilometer-Distanz gewonnen hatte.
Für Rainer Popp geht mit dem jüngsten Erfolg nach seiner schweren Krankheit und dem Fußbruch zu Beginn des Jahres eine kurze, zu Jahresbeginn nicht für möglich gehaltene Saison erfolgreich zu Ende. Im Oktober wird sich der Ultrasportler noch einmal einer Operation unterziehen, weil Schrauben und Platten aus dem Fuß entfernt werden müssen. cw