Bildtext einblenden
Der SC Vachendorf um Tobi Frisch kann sich am letzten Spieltag der Fußball-Kreisliga-1-Saison schon für die bevorstehende Relegation einspielen. (Foto: Wirth)

SC Vachendorf testet bereits für die Relegation

In Sachen Titel und Aufstiegsrelegation ist zum Saisonende in der Fußball-Kreisliga 1 alles geregelt. Im Abstiegskampf bleibt es spannend. Zudem steht im Landkreis Berchtesgadener Land noch ein Derby ins Haus: Der BSC Surheim erwartet den TSV Bad Reichenhall. Alle sieben Partien der Schlussrunde gehen am morgigen Samstag ab 15 Uhr über die Bühne.


Die Kicker des TSV Bad Reichenhall (5. Platz/37 Punkte) haben zum Ende noch ein Ziel: die 40-Punkte-Marke knacken. Damit wäre rechnerisch noch Rang drei drin. Die letzte Runde beschert den Kurstädtern eine gelb-schwarze Auseinandersetzung bei Tabellennachbar Surheim (6./33).

Die Crew von Sebastian Huber liegt vier Zähler schlechter, kann die Gäste definitiv nicht mehr erreichen: »Wir sind personell gut aufgestellt und wollen unseren sechsten Rang natürlich verteidigen«, betont Spielertrainer Huber. Diese Position ist allerdings gleich durch vier hinter Surheim liegende Teams gefährdet – demnach muss ziemlich sicher ein Dreier her, um zum Abschluss in der oberen Tabellenhälfte zu bleiben.

Ob Huber als Spielertrainer weitermacht, ist noch offen – möglicherweise verpflichtet der BSC auch einen Teamchef von außerhalb. Die Surheimer Saison war für die Verantwortlichen zufriedenstellend. Aus der Abstiegsgefahr nach der Winterpause wurde ein guter Mittelfeldrang. »Wir haben in dem einen oder anderen Spiel überraschend punkten können, das hat alles schon sehr gut gepasst«, so Huber. Ins Duell mit den Kurstädtern gehen alle mit großer Vorfreude: »Das ist doch ein schöner Abschluss«.

Das Hinspiel weckt bei so einigen Beteiligten aufregende Erinnerungen: Konnte der BSC doch erst in der dritten Minute der Nachspielzeit – zudem kurios – durch einen Hinterkopfball von Kapitän Felix Bischoff nach einem Tom-Berger-Freistoß zum 1:1 ausgleichen. Das dazu führende Foul hatte Sascha Schimag einen Platzverweis beschert, den einzigen für Reichenhall in dieser Saison.

Der TSV-Kader lichtet sich zum Saisonende immer mehr, da seit geraumer Zeit feststeht, dass nach unten nichts mehr anbrennen konnte: Neben Außenverteidiger Michael Birawsky, der bereits zuletzt gegen den SC Inzell fehlte, befinden sich morgen auch schon der wichtige Innenverteidiger Felix Baueregger, Daniel Haas und Fabian Gabriel im Urlaub.

»Wir wollen dennoch einen weiteren Sieg«, so der scheidende Coach Michael Kantsperger, der sich bereits nach dem Donnerstagstraining mit einer kleinen Feier von seiner Mannschaft verabschiedete. Wie berichtet, übernimmt der 32-Jährige nun den Kreisklassisten TSV Waging. Mit seiner letzten Reichenhall-Saison ist er hochzufrieden: »Wenn mir vorher jemand gesagt hätte, dass wir mindestens Fünfter werden und im Grunde nie etwas mit dem Abstieg zu tun haben würden, hätte ich das sofort blanko unterschrieben.«

Die SG Schönau (8./33) ist beim ASV Au (3./40) zu Gast. Spielten die Königsseer bereits im Alpenstadion nur 1:1, so wird die Aufgabe bei der Elf von Florian Dirscherl, die nach dem Mittwochs-Derby in Bad Aibling (2:1-Sieg) wohl mit schweren Beinen antritt, nur schwer lösbar. Der scheidende SG-Trainer Thomas Meissner möchte im letzten Match seiner zehnjährigen Trainer-Amtszeit wieder einigen jungen Kräften eine Chance geben, um sie auf die kommende Spielzeit vorzubereiten. Denn Stammkräfte wie Stefan Weinbuch kündigten an, aufzuhören. Daniel Widl hat aus persönlichen Gründen weniger Zeit, Michael Hirtl-Stanggassinger muss sich einer Operation unterziehen, und Lukas Laue wird sich wieder dem Ringen zuwenden. Dem Schönauer Coach muss bereits vor Beginn der Frühjahrsrunde Böses geschwant haben, war sein Team damals als Zweiter noch um einen Spitzenplatz am Ball. Doch nach sieben Niederlagen bei nur zwei Remis in den jüngsten neun Partien ließen die SG weit zurückfallen. So könnte schlimmstenfalls nur der 9. Platz rausspringen.

Für den TuS Bad Aibling (13./24) geht es nach der Niederlage vom Mittwoch nur noch darum, den Relegationsplatz gegenüber Schlusslicht SG Söllhuben/Frasdorf zu verteidigen – der Vorsprung der Kleeblätter beträgt nur einen Punkt. Morgen geht’s – erneut in der Willing-Arena – gegen den bereits gesicherten SC Anger (7./33).

»Das Spiel ist natürlich extrem wichtig für uns«, so Aiblings Spartenboss Lukas Kunze, »und mit einer Leistung wie gegen Au ist ein Sieg am Samstag definitiv möglich.« Er hofft darauf, dass der TuS in »hoffentlich drei Endspielen« in der Liga bleibt, weiß aber auch: »Der Druck wird nicht weniger.« Gegen Anger habe man aus der Vorrunde noch etwas gutzumachen, kassierte man doch eine 1:3-Niederlage – die Vorstellung damals sei »sehr schwach« gewesen, so Kunze.

Im Inntal treffen der ASV Großholzhausen (2./47) und der SV Schloßberg (11./29) aufeinander. Die Gastgeber beseitigten im Nachholspiel bei der SG Söllhuben (1:0) sämtliche Restzweifel an Platz 2. Die Elf von Franz Riepertinger kann sich also schon auf die Aufstiegsrelegation konzentrieren. Jubeln konnte am Mittwoch auch der Aufsteiger aus Schloßberg, denn der ist nach der Aiblinger Niederlage gerettet und kann für ein weiteres Kreisliga-Jahr planen. Der SC Vachendorf könnte die Truppe von Helmut Faber zwar noch nach Punkten einholen – die Crew aus dem Landkreis Traunstein hat jedoch den Direktvergleich (0:3, 1:1) verloren.

Weil der SC Vachendorf (12./26) Schloßberg also nicht mehr einholen kann, allerdings auch nicht mehr auf den einzigen Abstiegsrang abstürzen kann (den Direktvergleich mit Söllhuben gewann das Team von Manfred Reidinger deutlich), steht er als Relegationsteilnehmer fest.

Mit dem SV Westerndorf (4./38) kommt morgen ein Team, gegen das man sozusagen bereits für die Saisonverlängerung testen kann. Für die Gäste um Trainer Franz Pritzl (er wechselt zum TSV Ottobrunn, sein Nachfolger wird Michael Maier, der zuletzt bei der DJK Edling tätig war) geht es auch nur noch um die goldene Ananas.

Einen Sieg benötigt Laternenträger SG Söllhuben/Frasdorf (14./23). Der Fusionsclub kann das rettende Ufer nicht mehr erreichen, bestenfalls die rote Laterne noch weiterreichen. Dafür sind für die Marcus-Moser-Truppe allerdings drei Punkte gegen den bereits geretteten »Club« aus Hammerau (10./30) Pflicht. Ein Remis wäre da schon zu wenig. Die Begegnung wird in Söllhuben absolviert.

Verabschiedet sich Ligaprimus TSV Teisendorf (55) mit einem Sieg Richtung Bezirksliga? Gegner im Ludwig-Schwabl-Sportpark ist Gastgeber SC Inzell. Das Hinspiel entschied der frischgebackene Kreisliga-1-Meister übrigens mit 2:0 für sich.

luz/cs