»Der Bus bleibt da mitten auf der Straße stehen, eine Haltebucht gibt es nicht«, erklärt Steiner. Gerade der Schulbus, der die – bisher nur zwei, weitere zwei Häuser sind gerade im Bau, darüber hinaus sind noch zwei Häuser geplant – betroffenen Kinder nach der Schule an dieser Stelle aussteigen lässt, berge dabei eine große Gefahr, und das für praktisch alle Beteiligten.
»Mit 100 aus der Kurve und da steht alles«
»Der Verkehr muss hinter dem Bus stehen bleiben. Der Motorradfahrer, der aus Sondermoning kommt und wohlgemerkt ganz legal am Ortsende auf 100 km/h beschleunigt, kommt aus der Linkskurve und vor ihm steht alles.« Genauso gefährlich sei es für die Kinder, die Straße zu überqueren, wenn sie heim wollen, oder auch für hinter dem Bus wartende Autofahrer, wenn der 40-Tonner – ebenfalls ganz legal – auf 80 km/h beschleunigt und um die Kurve biegt. Er wisse von etlichen Beinahe-Unfällen an dieser Stelle, Zeugen könne er benennen.
»Ich verstehe nicht, warum man da nach wie vor keine Tempobegrenzung wenigstens auf 70 km/h macht.« An der Wolkersdorfer Straße in Traunstein gebe es eine solche Begrenzung vor dem Kreisverkehr, an dem es nach links Richtung Traunstorf geht, ohne, dass hier ein Bus halte. »Da wird doch mit zweierlei Maß gemessen!«, ärgert sich Steiner.
Er erinnert an einen tödlichen Unfall in der Kurve, der allerdings nichts mit dem Schulbus zu tun hatte, wie er einräumt. Das Argument, es handle sich nicht um einen Unfallschwerpunkt empfindet er als »äußerst zynisch – und wenn da nur ein Kind derart massiv gefährdet ist, muss man doch alles tun, um dieses zu schützen«.
25 Unterschriften gesammelt
Steiner hat schon etliches probiert, das Landratsamt angeschrieben, 25 Unterschriften gesammelt, darunter die von Bürgermeister Toni Wimmer, und im Landratsamt eingereicht. »Doch da ist immer noch nichts geschehen«, sagt er. Seit Jahren, so bestätigt Bürgermeister Toni Wimmer auf Anfrage des Traunsteiner Tagblatts, habe sich die Gemeinde für eine Beschränkung auf Tempo 70 zwischen den Kreisverkehren Matzing und Laimgrub eingesetzt. Da es aber um eine Staatsstraße gehe, sei die Gemeinde selbst leider nicht zuständig und könne eine Geschwindigkeitsbeschränkung somit nicht anordnen.
Die Gemeinde habe bereits mehrere Gespräche mit den zuständigen Behörden, der Unteren Verkehrsbehörde, also dem Landratsamt, dem Staatlichen Bauamt Traunstein und der Polizei geführt und die Geschwindigkeitsreduzierung auch schriftlich beantragt.
Er selbst, so Wimmer gegenüber dem Traunsteiner Tagblatt, sehe die größten Gefahren in der erlaubten Geschwindigkeit von 100 km/h bei nicht vorhandenen Buchten für Schul- und Linienbusse. Auch die Zunahme des Verkehrs allgemein – »das ist zumindest mein Empfinden, nicht zuletzt seit der Baustelle an der Alzbrücke in Seebruck«, so Wimmer – und die aus seiner Sicht zu nahe an der Wohnbebauung im Ort Sondermoning platzierten Ortsschilder halte er für gefährlich. Und es habe ja auch bereits immer wieder schwere Unfälle gegeben.
Problem ist auch derviele Schwerverkehr
Wie auch die Landtagsabgeordnete von Bündnis 90/Die Grünen, Gisela Sengl, die direkt an der viel befahrenen Straße wohnt, ist auch Bürgermeister Toni Wimmer der Meinung, dass der viele Schwerverkehr den Ort regelrecht »zerschneidet«. Trotz der Querungshilfen am Ortsanfang (von Matzing kommend) und vor der Einmündung in die Kreisstraße nach Hart bleibe es gerade für Kinder und Senioren gefährlich, die Staatsstraße zu überqueren. Nicht zuletzt deshalb wünscht sich die Gemeinde seit Jahren mehr Schutz für Fußgänger.
coho