Im Einzel der Frauen über 15 km kam die 25-Jährige am Donnerstag als 33. ins Ziel – vor den Augen ihrer Eltern und ein paar Freunden. »Das beflügelt einen. Es macht extrem viel Spaß vor den ganzen Zuschauern zu laufen«, sagt sie, ergänzt aber auch gleich noch: »Aber man muss bei sich bleiben und darf sich von außen auch nicht zu sehr beeinflussen lassen.«
Sie will einfach immer »Biathlon machen – und das ist Laufen und Schießen. Egal, an welchem Ort wir sind.« Schneider kam mit dieser Einstellung in der bisherigen Saison richtig weit. Sie ist nun ein festes Mitglied des Weltcup-Teams. »Manchmal ist das schon ein bisschen ein komisches Gefühl«, lacht sie. Denn: »Die letzten Jahre waren bei mir doch immer so ein Auf und Ab und ich war nie so fix in der Mannschaft.«
Sie sei immer so auf dem Sprung gewesen. Mal im IBU-Cup, mal im Weltcup. »Aber ich habe mich nie so festsetzen können. Deshalb wollte ich dieses Jahr nochmals anders angehen«, betont sie. »Einen Tick professioneller.« Ihre Anstrengungen haben sich gelohnt. »Ich sehe jetzt, dass sich die ganze Arbeit ausgezahlt hat.«
Gerade im Sommer standen viele lange und harte Einheiten bei der ehrgeizigen Biathletin auf dem Programm. »Ich merke, dass mir das extrem gutgetan hat. Ich hatte eine gute Grundlage und konnte darauf im Herbst gut aufbauen.« Dennoch weiß Schneider, dass sie noch einiges verbessern kann. »Im Schießstand-Ablauf, im Schießen generell und auch läuferisch« sieht Schneider, die Mitglied im Zoll-Skiteam ist, noch Verbesserungsbedarf. »Es gibt immer ein paar Stellschrauben, die man drehen kann.« Und damit »kann man sich weiter an die Weltspitze rantasten.« Auch ein Trainer-Wechsel gab Sophia Schneider einen Schub. Sie trainiert nun unter Andreas Birnbacher. »Die Zusammenarbeit passt einfach extrem gut. Andi hat ein super Feingefühl.« Auch die Trainingsgruppe um Lisa Spark, Marlene Fichtner (beide SC Traunstein) und Johanna Puff (SC Bayrischzell) passt hervorragend. »Jede pusht die andere und wir haben eine super Freundschaft.«
Ihre Trainingskolleginnen drücken Schneider für heute auch fest die Daumen. Sie wird nämlich zusammen mit Anna Weidel, Vanessa Voigt und Denise Herrmann-Wick die Staffel der Frauen am heutigen Samstag (14.25 Uhr/ARD und Eurosport) laufen. »Ich freue mich sehr, dass ich am Start stehen darf«, sagt sie und ergänzt selbstbewusst: »Wir wollen aufs Podium. Das wäre mega cool.«
In diesem Winter bewiesen die deutschen Frauen in dieser Besetzung auch schon, dass sie vorne mitmischen können. Im finnischen Kontiolahti landete das Quartett auf Platz zwei.
Für die kommenden Wettkämpfe hofft Schneider, dass sie wieder »konstant meine Leistung abrufen kann«. In Finnland sei ihr das super gelungen, danach seien die Leistungen solide gewesen, aber sie sei nicht mehr ganz an das Niveau rangekommen. »Ich denke, da ist zur WM auf jeden Fall noch Luft nach oben.« Und zum Saisonhöhepunkt in Oberhof möchte sie ihre Leistungen »wieder abrufen«. Vor allem auch, weil sich »Weltmeisterschaft cool anhört. Und ich darf da dabei sein. Ich freue mich drauf.«
SB