Die Schönauer waren vor dem TSV Altenmarkt gewarnt, der zum einen eine sehr gute Vorbereitung gezeigt hat und auch als sehr hitzebeständige Mannschaft gilt. Das Ziel der ersatzgeschwächten Altenmarkter war zumindest ein Punkt, der jedoch zunächst in weite Ferne gerückt war. Die Schönauer diktierten nämlich vom Anpfiff an die Begegnung und kamen gegen die hochgradig überforderte Gästeabwehr bereits in der dritten Minute zu einer ersten Chance. Schönau blieb dran, spielte trotz der sengenden Hitze »Pressing« und setzte die Gästeabwehr unter Dauerdruck. Die Altenmarkter droschen den Ball teilweise unkontrolliert aus der Abwehr und waren schlecht geordnet. Bereits nach acht Minuten klingelte es im Tor des ansonsten sehr starken Altenmarkter Schlussmannes Matthias Grundl. Toni Hölzl, der erstmals auf der »Sechs« spielte, schoss so scharf, dass der Torhüter nur nach vorne abwehren konnte. Daniel Maier bewies seinen »Torriecher« und staubte zum verdienten 1:0 ab. Auch in der Folge standen die Gäste dem Angriffswirbel der Schönauer tatenlos gegenüber. Stefan Weinbuch, der wieder ein sehr gutes Spiel zeigte, hatte den zweiten Treffer am Fuß, doch er zielte aus kurzer Entfernung über das Tor. Nachdem der Schiedsrichter zu einer ersten Trinkpause gerufen hatte, legten die Schönauer noch einen Zahn zu. Bereits in der 18. Minute stand es 2:0.
Kunstschuss von Maier
Der neuerlich aufopfernd rackernde Stefan Graßl leistete die Vorarbeit für einen Kunstschuss von Maier zum 2:0. Vieles sah zu diesem Zeitpunkt nach einem fußballerischen Waterloo für die Gäste aus Altenmarkt aus. Doch da war ja noch der Schiedsrichter, der ein Handspiel der Schönauer erkannte, wo überhaupt nichts zu sehen war. Tobias Daxenberger zirkelte das Freistoß-Geschenk am chancenlosen SG-Torhüter Christoph Maier zum 2:1 (23.) in die Maschen.
Doch es kam noch schlimmer für die SG Schönau: Nur zwei Minuten nach dem Anschlusstreffer glichen die Gäste nach einem Schönauer Abwehrmissverständnis durch Martin Voltswinkler zum 2:2 aus. Danach verflachte die Begegnung, bei der SG Schönau sorgte nurmehr Sebastian Wessels für Unruhe bei den Gästen. Kurz vor der Pause klatschte ein Schuss, wiederum von Voltswinkler abgezogen, von der Latte zurück. Das 2:2 zur Pause schmeichelte den Gästen ungemein.
Schönaus Trainer Alfons Aschauer schien beim Pausentee die rechten Worte gefunden zu haben, denn zum zweiten Durchgang trat eine wild entschlossene Schönauer Mannschaft an. Sekunden nach Wiederanpfiff bekam ein Gästespieler den Ball an den Arm, doch der Unparteiische ließ weiter laufen. Dann erkämpfte sich Graßl den Ball vor der Auslinie, doch Seubert wollte aus 30 Meter Entfernung gesehen haben, dass der Ball im Aus war. Doch der Unparteiische zog sich nicht nur den Unmut der Schönauer zu, auch die Altenmarkter haderten immer wieder mit den höchst eigenartigen Entscheidungen des Referees.
Toptorschütze Toni Hölzl
Danach spielte sich mehrfach der Altenmarkter Torhüter in den Vordergrund, als er mit Glanzparaden mehrere Schönauer Chancen neutralisierte. Mitte der zweiten Spielzeit setzte der ansonsten so sichere Torschütze Toni Hölzl eine gute Chance zu hoch an. Und ganz allmählich lief den Schönauern die Zeit davon. Die Altenmarkter wirkten teilweise stehend k. o. und retteten sich nur noch durch Befreiungsschläge und permanentes Reklamieren, das zumeist vom Schiedsrichter erhört wurde. Als Korbinian Burger elfmeterreif gefoult wurde, blieb die Pfeife jedoch stumm. Das Spiel ging jetzt nurmehr Richtung Gästetor, die das 2:2 über die Zeit retten wollten. Weinbuch versuchte sich mit Distanzschüssen, die jedoch nichts Zählbares einbrachten. Zehn Minuten vor Schluss ging neuerlich die Hand eines Altenmarkters zum Ball, doch inzwischen wusste man, dass der Schiedsrichter nicht alles sah. Als die Schönauer in der 87. Minute mit drei Riesenchancen scheiterten, fanden sich wohl viele im Stadionoval mit dem ungerechten Unentschieden ab. Und wieder mutierte der Schiedsrichter zur tragischen Figur, dieses Mal jedoch gegen den TSV Altenmarkt. Weinbuch brachte den Ball aus klarer Abseitsposition in die Tormitte, wo Graßl nurmehr abzustauben brauchte. Irgendwie war das dann auch die ausgleichende Gerechtigkeit. Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass es einen dritten Elfmeter für die SG Schönau geben hätte müssen, als Mannschaftskapitän Andreas Fernsebner schwer gefoult wurde. In der letzten Aktion des dennoch hochinteressanten Spiels traf Graßl noch einmal an den Pfosten.
Schönaus Trainer Alfons Aschauer sollte recht behalten, der einen Sieg seiner Truppe vorausgesagt hatte. »Wenn wir das Spiel nicht gewonnen hätten, wäre ich enttäuscht gewesen«.
Die Aufstellung: Maier; Angerer, Hasenknopf, Fegg, Weinbuch, Burger, Maier, Fernsebner, Hölzl, Graßl, Wessels, Klaus. Christian Wechslinger