Das im Piemont gelegene Prato Nevoso versank in den letzten Tagen im Schnee. Bei sonnigen, aber windigen Verhältnissen erfolgte um 10.30 Uhr der Startschuss zum letzten Vertical-Rennen der Saison, bei dem die Athleten 700 Höhenmeter überwinden mussten.
Nach seinem schweren Sturz im Mannschaftsrennen bei der Weltmeisterschaft in Verbier hat sich der junge Ramsauer Toni Palzer offensichtlich sehr gut erholt. In einer Zeit von 26:10 Minuten erkämpfte er sich den 1. Platz vor dem Spanier Kilian Jornet (26:21 Minuten). Auf dem 3. Platz landete der italienische Spitzenskibergsteiger Damiona Lenzi (26:29), mit dem Toni Palzer vor wenigen Tagen den Sella Ronda Skimarathon in neuer Bestzeit gewonnen hatte.
Toni Lautenbacher unterstrich mit seinem 9. Platz im Vertical (27:57 Minuten) endgültig, dass er sich ganz vorne im Weltcupzirkus etabliert hat. Seppi Rottmoser überraschte erneut mit einer für ihn hervorragenden Platzierung beim Vertical-Rennen. Mit dem 21. Platz (29:02 Minuten) kann der weltbeste Sprinter sehr zufrieden sein. Bei seinem Weltcup-Debüt landete Philipp Schädler mit einer Zeit von 30:49 Minuten auf dem 32. Platz.
Trainer Bernhard Bliemsrieder zeigte sich begeistert über das gute Abschneiden der deutschen Skibergsteiger. Seine Bilanz: »Der Sieg von Toni ist nach seiner Verletzung schon sensationell. Wir haben gestern Abend über die Renntaktik gesprochen. Toni fühlte sich vor dem Start richtig gut. Wir wussten, dass es vor dem sehr steilen Schlussanstieg ein flaches Stück gibt. Toni sollte sich in diesem Abschnitt hinter den Führenden hängen, um dann im letzten Stück noch genügend Kraft zu haben. Die Taktik ging voll auf. Toni war noch so frisch im Kopf, dass er taktisch laufen konnte. So hat er auf den letzten Metern das Rennen entschieden.
Von Toni Lautenbacher können wir jetzt völlig zu Recht behaupten, dass er sich in der Weltspitze etabliert hat. Das ist für uns alle ziemlich überraschend, aber umso mehr freuen wir uns.
Philipp hatte wegen seiner super Ergebnisse bei den nationalen Rennen eine Chance verdient. Die hat er heute absolut genutzt. Er weiß auch, wie eng die Weltspitze zusammen liegt. Für seinen ersten Weltcup kann er absolut zufrieden sein. Jetzt ist er richtig heiß auf das Individual-Rennen.« Johannes Schmid