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Cemalettin Ucar zeigte beim 6:4-Erfolg des TSV Berchtesgaden über den SB Chiemgau Traunstein II seine ganze Klasse und erzielte vier Treffer.
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Trainer Richard Hartmann (r.) vom TSV Berchtesgaden konnte stolz auf sein Team sein, das durch Treffer von Cemalettin Ucar (M.) und Christian Winkler den SB Chiemgau Traunstein II mit 6:4 besiegt hat. Fotos: Anzeiger/Wechslinger

Torfestival zum Abschluss

Berchtesgaden – So recht nach dem Geschmack der Berchtesgadener Zuschauer verlief das letzte Kreisligaspiel und damit der Abschied aus diesem Bereich für den TSV Berchtesgaden I. Matchwinner der Platzherren war Cemalettin Ucar, der beim 6:4-Erfolg nicht nur vier Treffer erzielte, sondern auch noch zwei weitere Tore auflegte. Beim TSV Berchtesgaden hofft man darauf, dass Ucar nicht in eine andere Sportart wechselt, sondern den TSV Berchtesgaden auch weiterhin mit seinem virtuosen Spiel verstärkt. Um wieder in die Kreisliga aufzusteigen, benötigt man den Klassefußballer allemal.


Die Traunsteiner begannen die Begegnung äußerst konzentriert und mit aggressivem Forechecking. Damit hatten die Berchtesgadener zunächst Probleme und Schlussmann Stefan Schach war schon früh gefordert. Dennoch erspielten sich auch die Platzherren durch Christian Lindner bald eine erste Möglichkeit (4.). Traunstein blieb gefährlich, doch noch stand die TSV-Abwehr sicher. Deren Schwächen manifestieren sich stets im zweiten Abschnitt, wenn die Kräfte schwinden. Mit der ersten echten Chance ging der TSV Berchtesgaden durch den bestens aufgelegten Ucar in der zehnten Minute in Führung, als der Supertechniker den Torhüter überlupft hat (10.). Nur wenig später tauchte Traunsteins Manfred Reiter erstmals alleine vor TSV-Schlussmann Schach auf. Doch der Berchtesgadener verkürzte geschickt den Winkel und so blieb es beim 1:0.

Abgerutschter Schuss auf leeres Tor

Auf der anderen Seite hatte sich neuerlich Ucar von seinen Gegenspielern gelöst, scheiterte aber am Traunsteiner Schlussmann Lukas Frauendienst. Wiederum nur Sekunden später bediente Ucar seinen Stürmerkollegen Christian Winkler, der den Ball knapp über die Latte köpfelte (12.). Danach passierte bis in die 23. Minute wenig. Dann jedoch vergab Robert Reichlmeier eine Chance mit einem abgerutschten Schuss auf das leere Tor. Traunstein konterte, blieb jedoch im Abschluss schwach. So auch als Reiter, der als Teisendorfer zurück zum Aufsteiger wechselt, nach einer halben Stunde eine Riesenmöglichkeit vergeben hat.

Knapp 40 Minuten waren gespielt, als Winkler ideal auf Ucar spielte, der die Kugel kunstvoll zum 2:0 in die Kreuzecke schnippelte. Doch damit nicht genug, legte Ucar das Kunstleder wenig später so geschickt vor das Tor, dass ein Traunsteiner nicht mehr ausweichen konnte und den Ball volley ins eigene Tor gehauen hat (44.). Damit hatte Ucar praktisch einen Hattrick erzielt und so ging es mit einem vermeintlich beruhigenden, wenn auch etwas glücklichen 3:0 in die Halbzeitpause, aus der die Platzherren gut gekommen sind.

Bereits in der 50. Minute hätte Reichlmeier das nächste Tor machen müssen. So aber kam der Gast wenig später (53.) durch Manfred Reiter auf 3:1 heran. Als der Traunsteiner Mittelstürmer Johannes Schreiber nur drei Minuten hierauf den Anschlusstreffer erzielt hat, wackelte die Berchtesgadener Abwehr immer mehr. Wie schon die ganze Saison über bekamen die Berchtesgadener auch in diesem Spiel zu viele Gegentreffer. Mit dem zweiten Traunsteiner Treffer war es nämlich noch nicht genug.

Statt klarer Führung ein Rückschlag

Nach weiteren Schwächen der konfusen Berchtesgadener Abwehr kam Reiter zu zwei weiteren Topmöglichkeiten. Der SB Chiemgau Traunstein II blieb am Drücker und Abwehrmann Fabian Trzewick zielte zum 3:3 (71.) in die linke Ecke. Wie bei den Treffern davor war TSV-Schlussmann Schach ohne Chance. Inzwischen durfte man getrost von einem Trauerspiel der Berchtesgadener Abwehr sprechen.

Fast wären die Gäste durch Johannes Schreiber auch noch in Führung gegangen. Doch beim TSV war da noch Ucar, der mit seinem dritten Streich den TSV Berchtesgaden wieder in Führung gebracht hat. Doch Traunstein wollte jetzt mehr und setzte Berchtesgaden unter Dauerdruck, der in der 85. Minute durch einen weiteren Treffer von Reiter entwich. Der Teisendorfer köpfte zum 4:4-Ausgleich ein. Doch der torhungrige Ucar erhöhte wiederum nur wenig später volley auf 5:4. Den Schlusspunkt setzte Christian Winkler in der Schlussminute mit einem Lupfer zum 6:4. Das Schöne an diesem Spiel waren die Sturm- und nicht die Abwehrreihen.

Damit hatte sich der TSV Berchtesgaden mit Würde aus der Kreisliga verabschiedet. Doch bereits jetzt kann man der Mannschaft um Trainer Richard Hartmann konstatieren, im nächsten Jahr um den Titel zu spielen. Vorausgesetzt, dem Trainer gelingt es, Stabilität in die Abwehr zu bekommen.

TSV Berchtesgaden I: Schach; Gökbayrak, Botzenhard, Hinterbrandner, Tas, Hartmann, Sontheimer, Lindner, Winkler, Ucar, Reichlmeier, Halilovic. Christian Wechslinger