»So bald wie möglich« wolle er den Dialog mit den Bürgern beginnen, sagt der CSU-Kommunalpolitiker, der nach seiner Wahl in den Stadtrat im März den Posten des Referenten für Stadtentwicklung, Infrastruktur und Mobilität übernahm. Feste Termine für die Auftaktveranstaltung des geplanten Forums wie auch für die ersten Treffen bestehen seinen Angaben zufolge jedoch noch nicht. Die Corona-Krise samt ihren Auflagen für Versammlungen erschwere die Planungen.
Baur setzt sich zum Ziel, eine Reihe von »Präsenzveranstaltungen« abzuhalten. Und er betont, dass er dann den Dialog nicht in die Länge ziehen wolle. Vielmehr beabsichtige er, das Forum, das er aufmachen will, schon nach einem halben Jahr wieder zu schließen. Regelmäßig, am besten einmal im Monat, will er sich mit den Bürgern treffen und sich mit ihnen austauschen. Er übernehme die Moderation der Gespräche, er wolle keine Themen vorgeben, sich aus den Diskussionen heraushalten und stattdessen Anregungen aufnehmen, die aus der Mitte der Einwohnerschaft kommen.
Der Referent will die Diskussion über die Verkehrsprobleme in der Stadt nach eigenen Angaben bündeln. In der Vergangenheit seien viele einzelne Anträge im Rathaus eingegangen. Baur will nun das große Ganze in den Blick nehmen und konzeptionell vorgehen. In dem Prozess, der über einige Monate geht, wolle er – stets in Absprache mit dem Oberbürgermeister – alle Initiativen zusammenfassen. »Wir wollen klare Strukturen schaffen.«
Die Bürger erhalten die Möglichkeit, sich mit ihren Beobachtungen und Überlegungen in die Diskussion über den Verkehr in der Stadt einzubringen. Baur erhofft sich, auf diese Weise ein »umfassendes Bild« über die Engpässe im Netz der Wege und Straßen zu bekommen wie dann auch Lösungen zu erhalten, die im Stadtrat »konsensfähig« und durchsetzbar sind.
Wie etwa die Diskussion über einen autofreien Stadtplatz gezeigt hat, besitze so manches Thema in Traunstein »sehr große Sprengkraft«. Solche Überlegungen müssten »gut diskutiert« werden, ehe sie in den Stadtrat kommen. Solche Themen können und sollen Baur zufolge in dem Bürgerforum, das demnächst seine Tore öffnet, besprochen werden.
In dem Dialog, den der Referent starten will, möchte er seine eigenen Ideen für eine Verbesserung der Verkehrslage in der Stadt hintanstellen. In den Meinungsbildungsprozess gedenkt er lediglich »konkrete Fragestellungen« einzubringen. So beabsichtigt er unter anderem, mit den Bürgern über den ruhenden Verkehr – insbesondere über das Parken – zu reden. Außerdem plant er, die Frage in den Raum zu stellen, wie denn der Radverkehr in Traunstein verbessert werden kann. Schließlich habe sich die Stadt zum Ziel gesetzt, das Prädikat »Fahrradfreundliche Kommune« zu bekommen. Der Bewerbungsprozess laufe. Und Baur kann sich auch noch ein anderes Thema vorstellen, das zu diskutieren ist: Der Öffentliche Personennahverkehr inklusive Rufbus sei gleichermaßen in den Brennpunkt zu stellen. Im Gespräch mit den Bürgern sei zu klären, wo und wie Individualverkehr möglicherweise durch Busfahrten und anderes ersetzt werden könne. Für den Verkehrsteilnehmer, der umsteigen will, seien »attraktive Angebote« zu schaffen. Baur betont in diesem Zusammenhang, dass alles auf Freiwilligkeit beruhe: dass er niemandem vorschreiben wolle, das Auto stehen zu lassen. pü