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Der leichte und luftverladbare Enok wurde eigens für den Einsatz unter schwierigen Bedingungen entwickelt und eignet sich daher bestens für die Aufträge der Reichenhaller Jager. (Foto: Gebirgsjägerbataillon 231)

Schwere Fahrzeuge machen Platz für leichtere

Bad Reichenhall – Eine Ära geht zu Ende. Mitte November verließ der letzte GTK Boxer das Gebirgsjägerbataillon 231 in Bad Reichenhall. Das Bataillon vollzieht damit eine Transformation hin zur höchsten Mobilität.


Schon vor einiger Zeit wurde das letzte gepanzerte Transport-Kraftfahrzeug Boxer beim Gebirgsjägerbataillon 231 in Bad Reichenhall abgeholt. Die schweren und modular aufgebauten Gefechtsfahrzeuge wurden durch den Verband seit 2015 genutzt.

Mit dem Unterstellungswechsel der Gebirgsjägerbrigade 23 von der 10. Panzerdivision in die Division schnelle Kräfte im Frühjahr diesen Jahres verschob sich auch das Aufgabenspektrum der Reichenhaller Jager. Für die Aufträge als leichtes, spezialisiertes Gebirgsjägerbataillon für den schnellen, auch luftbeweglichen Einsatz passten die großen und schwer gepanzerten Fahrzeuge einfach nicht mehr. Der Fokus liegt ab sofort noch mehr als bisher auf dem Einsatz unter arktischen Bedingungen und im schwierigen Gelände sowie in großen Höhen und bei großen Höhenunterschieden. Auch für den nächsten großen Auftrag des Gebirgsjägerbataillons 231 ergibt die Abgabe der GTK Boxer viel Sinn. Als Core Battlegroup der Europäischen Union in 2025 stellt das Gebirgsjägerbataillon 231 verstärkt durch Soldatinnen und Soldaten aus Ungarn und den Niederlanden für ein Jahr einen schlagkräftigen Gefechtsverband auf. Als das leichte Kampftruppenbataillon der schnellen Krisenreaktionskräfte der Europäischen Union wurden die Gebirgsjäger aus Bad Reichenhall über den Sommer deswegen mit neuen Fahrzeugen vom Typ Dingo, Eagle und Enok ausgestattet. Mit dem neuen Fahrzeugmuster Enok wird der Verband erstmals mit einem leichten und geschützten Führungsfahrzeug ausgestattet, das bisher beim KSK und bei den Spezialeinheiten der Bundespolizei GSG 9 zum Einsatz kam. Gemeinsam mit ihren Kameradinnen und Kameraden aus den Niederlanden und aus Ungarn werden die Reichenhaller Jager im September 2024 in einer groß angelegten Gefechtsübung ihre Einsatzbereitschaft und Kriegstüchtigkeit als Core Battle Group unter Beweis stellen. Ab 1. Januar 2025 heißt es dann mit einer Bereitschaftszeit von 10 bis 30 Tagen auf gepackten Koffern zu sitzen, um für die Bewältigung von militärischen Krisen an den Grenzen der Europäischen Union zur Verfügung zu stehen. Regionaler Fokus der Vorbereitung liegt auf dem Balkan und auf der nordafrikanischen Sahelzone.

Die neuen Fahrzeugmuster sind allesamt luftverladbar und ermöglichen es dem Verband daher, seinen zukünftigen Auftrag als Krisenreaktionskräfte der Europäischen Union, in hoher Verfügbarkeit zu erfüllen. fb