Wie bereits berichtet, entzog sich am 20. Oktober der Kombi mit Münchner Kennzeichen der Kontrolle durch eine Zivilstreife der Grenzpolizeiinspektion Piding am Grenzübergang Bayerisch Gmain. Dabei beschleunigte der Fahrer auf 130 bis 150 km/h und gab während der Fahrt den Insassen die Anweisung, ihre Sicherheitsgurte abzulegen, um schnell aussteigen zu können. Beim Versuch, sein Auto anzuhalten, verlor der Fahrer die Kontrolle und der Pkw prallte frontal gegen einen Baum.
Drei der vier Insassen syrischer Nationalität konnten leicht verletzt, aber noch selbstständig aussteigen. Eine Person blieb jedoch bewusstlos im Auto zurück. Der Fahrer konnte zunächst unerkannt fliehen.
Noch am Tatort in Bayerisch Gmain untersuchten Kriminaltechniker der Bundespolizeiinspektion Freilassing das Unfallfahrzeug und sicherten Spuren. Die weiteren Ermittlungen wurden unter der Sachleitung der Staatsanwaltschaft Traunstein – Spezialabteilung zur Bekämpfung der grenzüberschreitenden und organisierten Kriminalität nach dem »Traunsteiner Modell« – geführt.
Experten der Bundespolizeiinspektion Freilassing konnten die Identität des mutmaßlichen Fahrers des Unfallfahrzeuges ermitteln.
Einsatzkräfte der Bundespolizei durchsuchten noch in den Morgenstunden des 21. Oktobers die Wohnung des mutmaßlichen Unfallfahrers in Wuppertal. Dabei konnten zahlreiche Beweismittel sichergestellt werden. Der Verdächtige wurde zunächst jedoch nicht angetroffen.
Im Rahmen des zentralisierten Bereitschaftsdienstes erließ der Ermittlungsrichter des Amtsgerichts Rosenheim auf Antrag der Staatsanwaltschaft Traunstein Haftbefehl gegen den 39-jährigen syrischen oder staatenlosen Fahrer wegen des dringenden Verdachts des Einschleusens von Ausländern unter lebensgefährdender Behandlung, der Gefährdung des Straßenverkehrs, verbotenen Kraftfahrzeugrennens, Verkehrsunfallflucht, gefährlicher Körperverletzung und Sachbeschädigung.
Im Rahmen weiterer Fahndungsmaßnahmen konnte der Beschuldigte schließlich am Nachmittag des 30. Oktobers von Einsatzkräften der Bundespolizei im Beisein der Staatsanwaltschaft Traunstein an seinem Wohnsitz verhaftet werden. Das Amtsgericht Laufen bestätigte zwischenzeitlich den Haftbefehl, der Beschuldigte befindet sich seitdem in einer Justizvollzugsanstalt. fb