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Der Schulbetrieb in der neuen Mittelschule ist gut angelaufen und der Verband ist gut aufgestellt. Nur bei der Schülerbeförderung hakt es noch ein bisschen. (Foto: Lisa Schuhegger)

Bei der Schülerbeförderung hakt es noch ein bisschen

Bischofswiesen – Erstmals traf sich der neue Mittelschulverband Bischofswiesen zur Sitzung in Bischofswiesen. Mit dem Umzug ins neu gebaute Schulgebäude hat sich der alte Mittelschulverband Berchtesgaden aufgelöst und es entstand der neue Mittelschulverband Bischofswiesen (wir berichteten).


Der Schulbetrieb in der neuen Mittelschule ist gut angelaufen und der Verband ist gut aufgestellt, war in der Sitzung am Montag zu erfahren. Nur bei der Schülerbeförderung hakt es noch ein bisschen. Es werde noch dauern, bis das System einwandfrei funktioniert, sagte der Verbandsvorsitzende, Bischofswiesens Bürgermeister Thomas Weber.

Seine Gemeinde kümmert sich um die Verwaltung des neuen Mittelschulverbandes, die Kämmerei erstellte den Haushaltsplan für das laufende Jahr 2025, den der Mittelschulverband geschlossen absegnete.

Sabrina Komma von der Kämmerei stellte das Zahlenwerk vor. Heuer umfasst der Haushalt ein Gesamtvolumen von 1,89 Millionen Euro und damit fast 500 000 Euro mehr als im Vorjahr (2024: 1,41 Millionen Euro), was dem geschuldet ist, dass der neue Mittelschulverband erst im Sommer 2024 gegründet wurde und der Haushalt für nur vier Monate aufgestellt wurde. Die Einnahmen und Ausgaben im Verwaltungshaushalt belaufen sich auf 1,60 Millionen Euro (2024: 498 500 Euro). Im Vermögenshaushalt sind es 291 800 Euro (2024: 911 400 Euro). Der Mittelbedarf im Verwaltungshaushalt wird zu einem großen Teil über die Verbandsumlage der Mitgliedergemeinden gedeckt, die sich nach den Schülerzahlen richtet. Insgesamt werden 1,37 Millionen Euro Verbandsumlage benötigt. Pro Schüler müssen die Gemeinden 5 100 Euro an den Mittelschulverband entrichten. Der Mittelschulverband erwartet zudem für 31 Gastschüler Beiträge von 45 700 Euro. Die Kosten für die Schülerbeförderung sind mit einer Preissteigerung auf 507 000 Euro veranschlagt. Die Fahrtkosten sind mit die größten Ausgaben im laufenden Betrieb.

Mit einer Zuführung von 840 Euro vom Verwaltungs- in den Vermögenshaushalt wird die Mindestzuführung erreicht.

Für die Ausstattung der neuen Mittelschule sind 69 700 Euro vorgesehen, die über die Investitionsumlage der Gemeinden finanziert werden. Diese wird wiederum von den Gemeinden an den Mittelschulverband gezahlt. Sie ist mit 290 900 Euro festgesetzt. Das bedeutet 1  100 Euro pro Schüler.

Die Schulden von 885 000 Euro fallen bis Jahresende auf 663 800 Euro. Es wird kein neues Darlehen aufgenommen. Um die Liquidität kurzfristig sicherzustellen, sind 60 000 Euro Kassenkredit vorgesehen.

Zu den »enorm gestiegenen« Fahrtkosten wollte sich der 2. Verbandsvorsitzende, Berchtesgadens Bürgermeister Franz Rasp, noch äußern. Er betonte, dass das Problem nicht der Verlegung der Mittelschule von Berchtesgaden nach Bischofswiesen geschuldet sei. Doch der Trend bereitet ihm Sorgen: »Man weiß nicht, wo das hinmarschiert.« Es ist schwierig, Unternehmen zu finden, die die Schülerbeförderung übernehmen; das habe der ehemalige Vorsitzende des Mittelschulverbandes Berchtesgaden bereits in den letzten Zügen des alten Mittelschulverbandes zu spüren bekommen. Die Herausforderungen, mit denen der Mittelschulverband für die Schülerbeförderung zu kämpfen hat, schiebt er auf die allgemeine Schwierigkeit, ein gutes ÖPNV-Angebot für die Region sicherzustellen. Er verdeutlichte, wie wichtig es sei, den öffentlichen Verkehr überörtlich in die Zukunft zu tragen – auch im Interesse des Mittelschulverbandes. Die Bischofswieser Verwaltung lobte er für die Organisation. Hinter der im Haushalt angesetzten Zahl für die Fahrkosten stecke viel Arbeit. Thomas Weber bestätigte, die Schülerbeförderung ist ein »Mammut-Thema«. Konkrete Probleme sprach er noch am Ende der Versammlung an.

Bemerkbar im Haushalt machen sich neben den Fahrtkosten die gestiegenen Energie- und Personalkosten. Zu Letzteren wollte er ergänzen, dass es natürlich gerechtfertigt sei, dass die Mitarbeiter für ihre gute Arbeit gut entlohnt werden.

Letztlich beschloss der Mittelschulverband die Haushaltssatzung einstimmig. Die zuvor vorgestellte Jahresrechnung von 2024 nahm der Mittelschulverband zur Kenntnis. Nachdem die Kassenprüfer, Marktschellenbergs Bürgermeister Michael Ernst, Schönau am Königssees Bürgermeister Hannes Rasp und Ramsaus Bürgermeister Herbert Gschoßmann, nichts zu beanstanden hatten, wurde Entlastung erteilt. li