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Ein Drehleiterfahrzeug wird die Bischofswieser Freiwillige Feuerwehr bekommen, allerdings frühestens 2027, wie aus dem Rathaus zu erfahren war. (Foto: Thomas Jander)

Große Mehrheit im Gemeinderat

Bischofswiesen – So viel vorweg: Für Feuerwehrkommandant Georg Graßl und seinen Einsatz zur Fortschreibung des Bedarfsplans gab es riesiges Lob im Gemeinderat – sowohl von Bürgermeister Thomas Weber als auch aus allen Fraktionen. Auch der Empfehlung für die Anschaffung eines Drehleiterfahrzeugs mochten fast alle folgen.


Simon Schwaiger (CSU) und Michael Sturm (Grüne), beide in der Bedarfsplan-Projektgruppe dabei, warben für die Ergebnisse. »Das war wie ein großes Puzzle; je mehr man die Teile zusammenbekommt, um so klarer wird der Blick, was man braucht«, schilderte Schwaiger. Dem schloss sich Sturm an und hob hervor: »Der Bedarfsplan ist mehr als nur die Drehleiter. Das ist gut investiertes Geld, das ist es wert – auch in Hinblick auf zusätzlichen Wohnraum.«

Zustimmung kündigte Thomas Resch (Freie Wähler) an: »Es geht nicht nur ums Geld, sondern um unsere Bevölkerung und den Schutz unserer Feuerwehrler.« Im Hinblick auf die Möglichkeiten zusätzlichen Wohnraums bekräftigte er: »Wir wollen ja in die Höhe bauen, nicht mehr in die Fläche.« Dem schloss sich Sepp Angerer (SPD) an: »Das ist ein wichtiger Faktor und in unserem Sinne, dass da etwas möglich wird.«

Für Wolfgang Fegg (CSU) gibt es zwei zentrale Punkte: die Hilfsfrist und die Höhenentwicklung der Gebäude. Lob gab es für das Ergebnis der Arbeit in der Projektgruppe: »Ihr habt den Kompromiss gesucht, da gehe ich mit.« Allerdings wollte er auch eine kritische Anmerkung loswerden in Richtung übergeordneter Stellen: »Die Gesetze werden immer mehr, tragen muss es immer die Gemeinde. Aber die Förderung ist einfach viel zu wenig. Da muss sich definitiv etwas ändern, wenn wir Sicherheit weiterhin auf diesem Niveau gewährleisten wollen.«

Ablehnung kündigte dagegen Alexander Cramer (CSU) an. Er ging auf die vom Kommandanten angekündigten Fortbildungen aufgrund der Drehleiter ein, verwies auf die zusätzlichen Anforderungen und befürchtete deswegen die »Gefahr der Überforderung« für die Ehrenamtlichen. Deswegen plädierte er für die bauliche Lösung bei den fraglichen 23 Gebäuden: »Der kann im Notfall sofort genutzt werden, die Drehleiter muss erst kommen.« Und er verwies auf andere große Investitionen in der Gemeinde, etwa beim Kanalbau. Sein Fazit: »Ich kann nicht zustimmen.«

Dass er nicht begeistert war, »eine Drehleiter zu kaufen«, räumte Bürgermeister Thomas Weber ein. Doch für ihn überwiegen die Vorteile, zudem ist der zweite Rettungsweg bei vielen Gebäuden »fast unmöglich zu realisieren«. Er warb für den überarbeiteten Bedarfsplan: »Wir haben ein Konzept, das mittel- und langfristig Bestand hat und die Sicherheit der Bevölkerung gewährleistet. Das ist für mich als Bürgermeister beruhigend.«

Bei nur zwei Gegenstimmen (Alexander Cramer und Oliver Schmidt/beide CSU) nahm der Gemeinderat den überarbeiteten Bedarfsplan zur Kenntnis, der nun Grundlage für zukünftige Entscheidungen ist. tj