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Die Vorstandschaft des Tourismusvereins Bischofswiesen mit den Referenten (v.l.): Vroni Schäfer (Bergerlebnis Berchtesgaden), Michael Lichtmannegger (2. Vorsitzender), Irmi Hengster (1. Vorsitzende), Margit Fegg (Tourist-Information Bischofswiesen), Margret Helminger (Kassierin und Schriftführerin), Teresa Hallinger (Bergerlebnis Berchtesgaden), Christine Wendl (Beisitzerin), Tobias Kastner (Bergerlebnis Berchtesgaden). (Foto: Alexander Wimmer)

Viele Themen auf der Versammlung des Tourismusvereins Bischofswiesen

Bischofswiesen – Die Gastgeber können auf ein gutes Jahr zurückblicken: Die Übernachtungszahlen sind kräftig gestiegen, auch im Vergleich zum Vor-Corona-Jahr 2019. Darüber wurde auf der Versammlung des Tourismusvereins Bischofswiesen informiert. In den Vorträgen wurde auch deutlich, dass durch die Digitalisierung im Tourismus aktuell vieles im Umbruch ist. Das erklärt auch das große Interesse der heimischen Vermieter an der abendlichen Veranstaltung.


Irmi Hengster berichtete als Vorsitzende des Vereins von den Aktivitäten im vergangenen Jahr. Großes Lob äußerte sie über ein gemeinsames Projekt mit mehreren Bischofswieser Vereinen unter Federführung des Grünflächen-Referenten Sepp Stangassinger, bei dem am Maximilians-Reitweg ein Rast- und Ruheplatz mit mehreren Sitzbänken geschaffen wurde. Ein Höhepunkt war auch der Ausflug der Vermieter auf den Kehlstein.

Die Vereinskassierin Margret Helminger berichtete anschließend von einem positiven Jahresergebnis, ihr wurde von Kassenprüfer Michael Grießer eine ordnungsgemäße Kassenführung bescheinigt und daraufhin die Vorstandschaft von der Versammlung entlastet.

Die Leiterin der Tourist-Information Bischofswiesen, Margit Fegg, gab die Übernachtungszahlen bekannt. Im Gesamtjahr 2021 war im Vergleich zum Vorjahr im Verbandsgebiet – also den fünf Talkesselgemeinden – ein Minus der Übernachtungen von 8,4 Prozent zu verzeichnen, während Bischofswiesen mit 2,5 Prozent weniger Übernachtungen noch glimpflich davonkam. Eine Vergleichbarkeit ist schwierig, im Jahr 2021 galt lange Zeit ein Lockdown, der keine touristische Vermietung zuließ.

Große Freude machten die Zahlen für das aktuelle Jahr. Im Vergleich zu 2019 erholten sich die Zahlen im ganzen Talkessel etwas, es wurden aber immer noch 3,0 Prozent weniger Übernachtungen gezählt. In Bischofswiesen gab es hingegen ein großes Plus von 10,6 Prozent. Die Ursache liegt dabei in der Eröffnung und guten Auslastung des Hotels Kulturhof Stanggaß mit 120 Betten. Noch Potenzial nach oben sieht Margit Fegg bei der durchschnittlichen Aufenthaltsdauer der Gäste, die 4,5 Tage beträgt. Sie berichtete auch von den aktuellen Projekten in Bischofswiesen. Aktuell erneuert man den Märchenpfad am Aschauerweiher. Über den Winter werden viele Figuren neu geschnitzt. Außerdem plant die Tourist-Information, den Bauern- und Weinmarkt mit der Partnergemeinde Wölbling auszubauen. »Wir wollen noch mehr Selbstvermarkter, die dort ihre Produkte verkaufen können.« Ihr Wunsch ist es, in Zukunft den ganzen Brenner-Parkplatz als Marktplatz zu nutzen.

Die Zuhörer fragten, ob es einen Ersatz für die in den AlpenCongress verlegte ehemalige Tourist-Information am Bahnhof gibt. Damit verbunden war die Sorge, dass die Busfahrer am Bahnhof nun noch stärker für Fragen der Gäste in Anspruch genommen werden. Teresa Hallinger vom Bergerlebnis Berchtesgaden antwortete, dass direkt im Bahnhof eine Mobilitätszentrale entstehen soll, die sowohl touristische Fragen als auch Fragen zu Mobilität und Verkehr beantworten soll: »Außerdem müssen wir die Beschilderung am Bahnhof verbessern. Aktuell weiß man nicht, wo welche Linie steht.«

Margit Fegg fügte an, dass die Tourist-Information für alle Gastgeber die nächste Haltestelle und die zugehörige Buslinie online eingepflegt habe. Die Gemeinde Bischofswiesen plane außerdem den Ausbau der Buslinienstrukturen etwa in Richtung Loipl. »Wir wollen antreiben, dass sich was bewegt«, so die Touristikerin, obwohl es aufgrund komplexer Zuständigkeitsbereiche oft nicht einfach sei. Zu diesem Thema meldete sich mit Thomas Resch der Zweite Bürgermeister zu Wort und erklärte, dass die Verantwortung oft bei der RVO liege und man aktuell sehr von deren Monopol abhängig sei. »Es besteht aber auch die Möglichkeit, in Zukunft mit einem anderen Partner zu arbeiten«, so Resch.

Unter dem Punkt Sonstiges verkündete Liftbetreiber Bernhard Heitauer unter Applaus der Gastgeber, dass das Skigebiet Götschen trotz der anspannten Situation im Winter eröffnet wird und die Vorbereitungen normal liefen. Außerdem informierte er über die neue Parkraumbewirtschaftung am Götschen. Dabei ist der Parkplatz für alle Liftnutzer und Gäste der Götschenalm frei. Die Maßnahme richtet sich ausschließlich an die Skitourengeher, die damit an den Kosten für die Infrastruktur beteiligt werden sollen.

Thomas Resch zeigte sich zuversichtlich, was die Zukunft der Strukturen im heimischen Tourismus angeht und dankte der Vorstandschaft für ihre Geschlossenheit und ihr Engagement. »Einen schönen Saisonabschluss«, wünschte Irmi Hengster den Mitgliedern am Ende.

Alexander Wimmer