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Beim Besuch des Ministerpräsidenten bei der Bergwacht-Übung erfuhr Markus Söder bei offener Tür auf der Heli-Kufe im Flug hautnah, dass die Retter im Flug- und Bergrettungsdienst starke Nerven brauchen. (Foto: BRK)

»Die Bergwacht gehört zu Bayerns DNA«

Schneizlreuth – Ministerpräsident Dr. Markus Söder und der Leiter der Bayerischen Staatskanzlei, Dr. Florian Herrmann haben auf Einladung von Landesleiter Thomas Lobensteiner eine Rettungsübung der Bergwacht Chiemgau besucht und Regionalleiter Dr. Klaus Burger und seinem Team zum 100-jährigen Bestehen der Bergwacht Chiemgau gratuliert. Die Ehrenamtlichen hatten in den steilen Nordabbrüchen und auf dem Plateau der Reiteralpe vorgeführt, was sie auch im absolut extremen Gelände leisten können, indem sie einen Unfall in der schwierigen Kletterroute »Harry Potter« simulierten.


»Uns war besonders wichtig, dass beide Gäste so authentisch wie nur möglich miterleben, wie wir arbeiten und sich ein wirklich realitätsnahes Bild unserer Fähigkeiten machen können«, erklärte Burger. Angenommen wurde, dass ein Kletterer im Vorstieg ins Seil stürzt und zunächst für den Heli-kopter unerreichbar so nah an der steilen Wand hängt, dass ihn die Bergwacht erst weiter auf einen Felsvorsprung abseilen muss, damit ihn der Polizeihubschrauber mit der Winde aufnehmen und ausfliegen kann. Die Reichenhaller Bergretter Michael Ellinger, Florian Neubauer, Thomas Fischer, Matthias Wich, Josef Aschauer und Florian Weber hatten das spektakuläre Szenario aufwändig vorbereitet und dann zusammen mit der Besatzung der Polizeihubschrauberstaffel Bayern mit »Edelweiß 5« eindrucksvoll in Szene gesetzt.

Auf dem Hochplateau führten anschließend Alex Beaury und Christian Schmitz vom Technikbus ihre Hochleistungswärmebilddrohne zur Vermisstensuche vor. Besonders angetan war Söder von der Lawinen- und Suchhundestaffel: Achim Perl, Stefan Strecker und Michael Partholl demonstrierten mit Sanchez und Xaverl, wie die Vierbeiner einen im Gelände Vermissten aufspüren und dann ohne Bellen anzeigen, indem sie ihr Bringsel ins Maul nehmen und zum Hundeführer zurückkehren.

Andreas Zenz und Dr. Burger erklärten die Funktionsweise des deutschlandweit einmalig nur in Bad Reichenhall und Sonthofen stationierten und per Seil am Helikopter eingesetzten Recco-SAR-Detektors; eine weitere Möglichkeit, um im Gebirge und im unwegsamen Gelände Vermisste aufzuspüren, die entsprechenden Reflektoren bei sich haben. Bergwacht-Regionalgeschäftsführer David Pichler zeigte mit der Besatzung von »Edelweiß 5«, wie ein Verletzter im Luftrettungssack mit der Winde aufgenommen und ausgeflogen wird; danach erfuhr der Ministerpräsident zusammen mit Landesleiter Thomas Lobensteiner seilgesichert bei offener Tür auf der Heli-Kufe im Flug hautnah, dass die Retter im Flug- und Bergrettungsdienst starke Nerven brauchen, um sich allein schon von der luftigen und ausgesetzten Höhe nicht beeindrucken zu lassen.

Söder war nach dem mehrstündigen Besuch beeindruckt. Er hatte sich viel Zeit genommen, um sich mit den Ehrenamtlichen in persönlichen Gesprächen intensiv auszutauschen. »Die Bergwacht ist immer zur Stelle, wenn Menschen in Not geraten. Die vielen Ehrenamtlichen sind unsere Schutzengel im Gebirge. Sie sind zudem seit über 100 Jahren Vorbilder und Vorreiter bei der Bewahrung von Natur und Bergwelt. Die Bergwacht gehört damit zu Bayerns DNA. Herzlichen Dank und großen Respekt für diesen Einsatz«, betonte der Ministerpräsident. ml