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Auf dem Parkplatz Königssee wird es ab 1. Juni 2023 für Gästekartenbesitzer keine Ermäßigung mehr geben. (Foto: Ulli Kastner)

Für Gäste wird das Parken teurer – Am Königssee gibt es bald keine Ermäßigung mehr

Schönau am Königssee – Möglichst viele Menschen – vor allem auch Gäste – sollen in Schönau am Königssee die öffentlichen Busse benutzen. Das ist der Wunsch der Gemeinde, die im nächsten Jahr das ÖPNV-Netz deutlich verbessern wird. Als Folge soll nun vor allem das Parken für Gäste am Königssee wieder teurer werden, weil die Ermäßigungen künftig großteils entfallen. Das beschloss der Gemeinderat Schönau am Königssee am Dienstag mit zwei Gegenstimmen (Sabine Kruis und Margarete Pfnür/Grüne).


»Der Gemeinderat hat ja den Beschluss gefasst, das ÖPNV-Angebot in der Gemeinde deutlich zu verbessern«, erinnerte Bürgermeister Hannes Rasp und erklärte, dass künftig durch die beiden Ringlinien gegenläufig quasi ein Viertel-Stunden-Takt bestehe. »Das Angebot ist so gut, dass wir jedem Gast zumuten können, mit dem Bus zu fahren«, sagte Rasp. Die bereits reduzierte Parkermäßigung auf dem Parkplatz Königssee mit der Gästekarte soll deshalb zum 1. Juni nächsten Jahres ganz wegfallen.

Änderungen beim Jahresparkschein soll es bereits zum 1. Januar geben. Bislang kostete der Jahresparkschein 40 Euro für zwei Kennzeichen. Nun soll der Preis laut Rasp zwar grundsätzlich auf 80 Euro angehoben werden. Allerdings bleibt es bei einem Kauf in den Monaten Dezember und Januar wie bisher bei 40 Euro. »Das müsste ausreichend Zeit sein, um sich die Karte zu kaufen«, betonte der Bürgermeister.

Über die Attraktivierung der Busverbindungen in der Gemeinde freute sich Martin Hofreiter (Freie Wähler), auch die Änderungen in der Parkgebührenverordnung begrüßte er. »Es ist aber wichtig, dass es bei 40 Euro für das Jahresparkticket bleibt und der Einheimische nicht mehr belastet wird.«

Dass man den Parkplatz Königssee zuletzt im Winter kostenlos zur Verfügung gestellt habe, hielt Sabine Kruis (Grüne) für durchaus angebracht. Allerdings sollte man diese Regelung jetzt überdenken. Denn das sei schließlich auch kontraproduktiv, wenn es darum gehe, möglichst viele Leute in die Busse zu bringen.

Vom Grundsatz her gab Bürgermeister Hannes Rasp der Gemeinderätin recht. Allerdings erinnerte der Rathauschef daran, dass man mit der kostenlosen Bereitstellung des Parkplatzes den Betrieben am Königssee in der »toten Zeit« helfen wolle. Denn in den Weihnachts-, Faschings- und Osterferien sei der Parkplatz ja nicht gebührenfrei. Darüber hinaus wolle man im Winter mit dieser Regelung auch mehr Besucher zum Skifahren an den Jenner ziehen. Künftig werde es darüber hinaus so sein, dass die Jennerbahn bei einer Nutzung der Seilbahn zur Weihnachtszeit allen Fahrgästen die Parkkosten erstattet.

»Wir akzeptieren diese Argumente«, sagte Beppo Maltan (Freie Wähler). Dennoch forderte er, im nächsten Jahr durch das Auswerten der Zahlen noch einmal alles auf den Prüfstand zu legen. Denn es sei ja quasi eine »Entwertung des Jahresparkscheins«, wenn der Parkplatz ohnehin die halbe Zeit kostenfrei sei. Spätestens im zweiten Quartal des kommenden Jahres will Bürgermeister Hannes Rasp mit der Verwaltung nun die Zahlen vorlegen, damit man gegebenenfalls für das übernächste Jahr noch reagieren kann.

Rasp deutete aber schon an, dass sich die begrenzte Kostenfreiheit beim Parken auf die Einnahmen nicht sehr stark auswirkt. »Denn in den starken Zeiten verlangen wir ja Gebühren und in der restlichen Zeit ist der Parkplatz nur schwach belegt.«

Allerdings sei der Parkplatz im Winter ja auch kostenintensiver als im Sommer, wandte Margarete Pfnür ein.

Ulli Kastner