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Der TÜV hat festgestellt, dass die Kältemittelfernleitung im unteren Bereich der Bahn erneuert werden muss. Aus diesem Grund wird die Kunsteisbahn nicht wie geplant im November in Betrieb genommen. (Foto: T. Jander)

Kältemittelfernleitung verzögert Zeitplan an der Kunsteisbahn

Schönau am Königssee – Die LOTTO Bayern Eisarena am Königssee wird in der Saison 2025/26 doch nicht wie geplant wieder in Betrieb genommen werden können. Das wurde im Landratsamt Berchtesgadener Land offiziell beschlossen.


Die Sanierungsarbeiten an der Kunsteisbahn Königssee für Bob, Rennrodel und Skeleton sind im vollen Gange. Alle geplanten Wiederaufbau-Arbeiten gehen gut voran und sind vollständig im Zeitplan. Eine notwendige Überprüfung durch den Technischen Überwachungsverein (TÜV), die aus Förderrechts- und Gewährleistungsgründen erst Anfang dieses Jahres durchgeführt werden konnte, hat allerdings ergeben, dass zusätzlich die bestehende Kältemittelfernleitung im unteren Bahnbereich erneuert werden muss. Das bedeutet, dass zusätzlich zu den bereits geplanten 575 Metern Fernleitung, die aktuell im oberen Bereich erneuert werden, weitere 675 Meter Kältemittelfernleitung im unteren Bahnbereich neu gebaut werden müssen.

Arbeiten können nur Fachfirmen durchführen

Die notwendigen Arbeiten hierzu können nur von wenigen Fachfirmen durchgeführt werden. Trotz intensiver Bemühungen gemeinsam mit dem Planungsteam, der ausführenden Firma, dem Landratsamt und dem BSD stehen am Markt derzeit nicht genügend weitere Fachkräfte für diese speziellen und hochwertigen zusätzlichen Arbeiten zur Verfügung.

Aus diesem Grund wird die Kunsteisbahn nicht wie bisher geplant im November dieses Jahres in Betrieb genommen werden können. Der BSD als Bahnbetreiber war bei allen Abstimmungen eng eingebunden und wurde bereits frühzeitig über diesen Sachverhalt informiert. Die für die kommende Saison 2025/2026 geplanten nationalen und internationalen Wettkämpfe am Königssee – die Skeleton-Juniorenweltmeisterschaften, ein Rennrodel-Weltcup im Januar 2026 sowie das Bob- und Skeleton-Weltcupfinale Anfang März 2026 – werden nun in Abstimmung mit den internationalen Verbänden FIL und ISBF im Wettkampfkalender auf andere Bahnen verteilt. Der aktualisierte Terminablauf sieht nun vor, dass die Kunsteisbahn am Königssee ab Mitte Oktober 2026 zur Vereisung bereitsteht und ab diesem Zeitpunkt wieder Wettkämpfe durchgeführt werden können.

Bitter für die Nachwuchsabteilungen

»Die Entscheidung trifft uns sehr hart. Die Bahn am Königssee war für die internationalen Verbände stets ein verlässlicher Partner. Besonders bitter ist es für unsere Nachwuchsabteilungen, die sich wieder neu organisieren müssen – nun steht bereits das fünfte Jahr ohne Vereisung bevor. Ich hoffe sehr, dass der Bundesstützpunkt mit seinen Sportlern und die Trainern noch ein weiteres Jahr durchhält, bis wir endlich wieder auf Eis trainieren können«, so die Aussage von BSD-Sportdirektor Thomas Schwab.

»Alle Beteiligten haben bis zuletzt sämtliche uns zur Verfügung stehenden Möglichkeiten ausgeschöpft, um die Bahn noch in diesem Jahr vereisen zu können. Von Beginn an herrschte jedoch auch Einigkeit darüber, dass dies nur möglich ist, wenn auch die Sicherheit des Betriebs gewährleistet werden kann. Leider hat sich nun bestätigt, dass dies im bisherigen Zeitplan nicht umsetzbar ist. Wir arbeiten weiterhin eng zusammen, um den Betrieb der Bahn schnellstmöglich wieder aufnehmen zu können. Der Fokus der Arbeiten liegt auch weiterhin darauf, optimale Trainings- und Wettkampfbedingungen für die Athletinnen und Athleten zu schaffen und die Anlage sicher und zukunftsfähig wiederaufzubauen«, bekräftigt Landrat Bernhard Kern. fb