Das eingespielte Team aus dem Landschaftspflegeverband, dem Trägerverein, Verwaltungsstelle der Biosphärenregion, Kreisfachberater für Gartenbau und Landschaftspflege, sowie unterer Naturschutzbehörde organisiert jedes Jahr die Ausgabe. Mit der diesjährigen Aktion sind nun seit Beginn circa 4 400 Obstbäume im Landkreis gepflanzt worden. Damit wird ein wichtiger Schritt zur Erreichung der Ziele des Streuobstpaktes geleistet. Eine Million Bäume sollen durch den Streuobstpakt bis 2030 in Bayern neu gepflanzt werden. Die Förderung des Freistaates Bayern von 90 Prozent der Gesamtkosten im Rahmen der Landschaftspflege- und Naturpark-Richtlinie ermöglichte wieder wie in den vergangenen Jahren die kostenfreie Abgabe an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.
»Es freut mich, dass der Landschaftspflegeverband Berchtesgadener Land im Rahmen eines Großprojekts bis 2028 eine sichere Basis für die Obstbaumaktion geschaffen hat. So können wir die Aktion zuverlässig gemeinsam mit unseren Partnerinstitutionen durchführen.« So der erste Vorsitzende des Landschaftspflegeverbands, Anton Kern.
Lokalspezifische Sorten werden ausgegeben
Auch Elisabeth Rudischer, Mitarbeiterin des Landschaftspflegeverbands, freut sich, die Ausgabe in ihrem zweiten Jahr als Projektleiterin schon routinierter leiten zu können. Außerdem verrät sie eine kleine Neuerung für die kommende Aktion: »Wenn alles nach Plan verläuft, können wir nächstes Jahr alte, lokalspezifische Sorten aus dem Berchtesgadener Land ausgeben. Die in Vergessenheit geratenen Sorten wurden durch das sogenannte Apfel-Birne-Berge-Projekt wiederentdeckt und sollen nun wieder ihren Weg zurück in die Kulturlandschaft finden.«
»Von diesen wirklich uralten Sorten, die wir nächstes Jahr hoffentlich mit ausgeben können, ist teilweise nur noch ein lebender Altbaum bekannt. Manche dieser Mutterbäume sind bereits über hundert Jahre alt und somit eher am Ende ihrer Lebenszeit angekommen. Durch die Veredelung mit Edelreisern konnten die Sorten wieder vermehrt und gerettet werden. Jede Person, die sich eine solche Sorte auf die Streuobstwiese holt, erhält also nicht nur Lebensraum, sondern wahre Schätze unserer Kulturlandschaft«, ergänzt Kreisgartenfachberater Josef Stein.
»Streuobstwiesen und Obstanger prägen seit Jahrhunderten unsere Landschaft, traditionell am Ortsrand des Dorfes oder rund um Einzelhöfe. Es stimmt mich zuversichtlich, dass wir mit der Biosphären-Obstbaumaktion dieses Landschaftselement dauerhaft im Berchtesgadener Land erhalten und damit den Fortbestand von heimischem Obst mit seinem landschaftsästhetischen und ökologischen Mehrwert sichern können«, fügt Peter Loreth, Leiter der Verwaltungsstelle der Biosphärenregion, hinzu.
Teilnahmeaufruf für die Obstbaumaktion 2026
Auch im nächsten Jahr sollen Obstbäume, Holzpfosten, Wühlmauskorb und Verbissschutz an Eigentümerinnen und Eigentümer geeigneter Flächen zur Schaffung neuer Streuobstwiesen oder zur Ergänzung bestehender Bestände ausgegeben werden. Es werden weiterhin mindestens fünf Obstbäume abgegeben. Interessenten können sich ab sofort bis einschließlich 31. März 2026 beim Landschaftspflegeverband unter Telefon 0151/24195598), bei Kreisfachberater Josef Stein (Telefon: 08651/773853) oder der Verwaltungsstelle der Biosphärenregion (Telefon 08654/3094615) melden. Am einfachsten jedoch schreiben Interessierte eine E-Mail an obstbaumaktion@lpv-bgl.de. fb


