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Das eingespielte Team aus Christian Tichowitsch (v.r.) vom Landratsamt, Luis Frank von der Verwaltungsstelle der Biosphärenregion, Martina Grassl für die untere Naturschutzbehörde, Elisabeth Rudischer, Projektleiterin des Projekts Streuobstvielfalt beim Landschaftspflegeverband, Mario Reindl für die untere Naturschutzbehörde, Stefan Neiber, Geschäftsführer vom Trägerverein, Carola Unterreiner für die untere Naturschutzbehörde, Kreisgartenfachberater Josef Stein und Trägervereinsvorsitzender Landrat Bernhard Kern, freut sich über die erfolgreiche Aktion. (Foto: LRA BGL)

Biosphären-Obstbaumaktion zum zehnten Mal durchgeführt: Schon 4400 Bäume gepflanzt

Berchtesgadener Land – Zum zehnten Mal in Folge konnten streuobstbegeisterte Grundstückseigentümerinnen und -eigentümer Biosphären-Obstbäume erhalten. Fast 30 Teilnehmende konnten sich über Obstbäume freuen. Landrat und Trägervereinsvorsitzender Bernhard Kern freut sich, dass die Aktion erneut erfolgreich durchgeführt werden konnte: »Ich gratuliere allen an der Biosphären-Obstbaum-Aktion mitwirkenden Organisationen und Privatpersonen herzlich zum 10-Jahre-Jubiläum. Dass seit Start der Aktion im Jahr 2015 das Partnernetzwerk unverändert geblieben ist, verdeutlicht, wie gut organisiert und erfolgreich dieses ist. Die Gesamtbilanz mit circa 4400 in unserem Landkreis gepflanzten Obstbäumen ist bayernweit einmalig.«


Das eingespielte Team aus dem Landschaftspflegeverband, dem Trägerverein, Verwaltungsstelle der Biosphärenregion, Kreisfachberater für Gartenbau und Landschaftspflege, sowie unterer Naturschutzbehörde organisiert jedes Jahr die Ausgabe. Mit der diesjährigen Aktion sind nun seit Beginn circa 4 400 Obstbäume im Landkreis gepflanzt worden. Damit wird ein wichtiger Schritt zur Erreichung der Ziele des Streuobstpaktes geleistet. Eine Million Bäume sollen durch den Streuobstpakt bis 2030 in Bayern neu gepflanzt werden. Die Förderung des Freistaates Bayern von 90 Prozent der Gesamtkosten im Rahmen der Landschaftspflege- und Naturpark-Richtlinie ermöglichte wieder wie in den vergangenen Jahren die kostenfreie Abgabe an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

»Es freut mich, dass der Landschaftspflegeverband Berchtesgadener Land im Rahmen eines Großprojekts bis 2028 eine sichere Basis für die Obstbaumaktion geschaffen hat. So können wir die Aktion zuverlässig gemeinsam mit unseren Partnerinstitutionen durchführen.« So der erste Vorsitzende des Landschaftspflegeverbands, Anton Kern.

Lokalspezifische Sorten werden ausgegeben

Auch Elisabeth Rudischer, Mitarbeiterin des Landschaftspflegeverbands, freut sich, die Ausgabe in ihrem zweiten Jahr als Projektleiterin schon routinierter leiten zu können. Außerdem verrät sie eine kleine Neuerung für die kommende Aktion: »Wenn alles nach Plan verläuft, können wir nächstes Jahr alte, lokalspezifische Sorten aus dem Berchtesgadener Land ausgeben. Die in Vergessenheit geratenen Sorten wurden durch das sogenannte Apfel-Birne-Berge-Projekt wiederentdeckt und sollen nun wieder ihren Weg zurück in die Kulturlandschaft finden.«

»Von diesen wirklich uralten Sorten, die wir nächstes Jahr hoffentlich mit ausgeben können, ist teilweise nur noch ein lebender Altbaum bekannt. Manche dieser Mutterbäume sind bereits über hundert Jahre alt und somit eher am Ende ihrer Lebenszeit angekommen. Durch die Veredelung mit Edelreisern konnten die Sorten wieder vermehrt und gerettet werden. Jede Person, die sich eine solche Sorte auf die Streuobstwiese holt, erhält also nicht nur Lebensraum, sondern wahre Schätze unserer Kulturlandschaft«, ergänzt Kreisgartenfachberater Josef Stein.

»Streuobstwiesen und Obstanger prägen seit Jahrhunderten unsere Landschaft, traditionell am Ortsrand des Dorfes oder rund um Einzelhöfe. Es stimmt mich zuversichtlich, dass wir mit der Biosphären-Obstbaumaktion dieses Landschaftselement dauerhaft im Berchtesgadener Land erhalten und damit den Fortbestand von heimischem Obst mit seinem landschaftsästhetischen und ökologischen Mehrwert sichern können«, fügt Peter Loreth, Leiter der Verwaltungsstelle der Biosphärenregion, hinzu.

Teilnahmeaufruf für die Obstbaumaktion 2026

Auch im nächsten Jahr sollen Obstbäume, Holzpfosten, Wühlmauskorb und Verbissschutz an Eigentümerinnen und Eigentümer geeigneter Flächen zur Schaffung neuer Streuobstwiesen oder zur Ergänzung bestehender Bestände ausgegeben werden. Es werden weiterhin mindestens fünf Obstbäume abgegeben. Interessenten können sich ab sofort bis einschließlich 31. März 2026 beim Landschaftspflegeverband unter Telefon 0151/24195598), bei Kreisfachberater Josef Stein (Telefon: 08651/773853) oder der Verwaltungsstelle der Biosphärenregion (Telefon 08654/3094615) melden. Am einfachsten jedoch schreiben Interessierte eine E-Mail an obstbaumaktion@lpv-bgl.de. fb