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Eine große Fotovoltaik-Anlage betreibt die »VR EnergieGenossenschaft Oberbayern Südost« bei Laufen. (Foto: privat)

Der größte Sonnenstrom-Erzeuger in der Region

Ein überdurchschnittliches Ergebnis in Höhe von 1,1 Millionen Euro und 7,0 Prozent Dividende für die Mitglieder sind die Eckwerte der »VR EnergieGenossenschaft Oberbayern Südost«, die bei der Generalversammlung im Festsaal in Siegsdorf vorgestellt wurden.


Vor allem die hohe Wertschöpfung in der heimischen Region zu halten, war ein wichtiger Antrieb bei der Gründung der Genossenschaft im Jahr 2010. Dies war auch 2023 wieder der Fall, betonten die Verantwortlichen. Vorgestellt wurde der Jahresbericht von den drei Vorständen der EnergieGenossenschaft Jürgen Hubel, Albert Pastötter und Norbert Zollhauser.

Zum Jahresende waren 834 Bürgerinnen und Bürger, Firmen und Kommunen beteiligt. Mit deren Geschäftsguthaben in Höhe von 7,6 Millionen Euro – ergänzt um Fremdkapital der heimischen Regionalbanken – konnten Projekte im Gesamtwert von über 20 Millionen Euro realisiert werden. Hierfür wurden fast ausschließlich regionale Firmen und Unternehmen beauftragt und damit die heimische Wirtschaft gestärkt, die EnergieGenossenschaft mit. Mit einem »soliden Sonnenjahr« und dem rechtzeitigen Abschluss von sogenannten PPA-Verträgen ist es gelungen, die Rekordpreise aus der Energiekrise noch etwas länger zu sichern und damit 2023 einen Jahresüberschuss von 1,1 Millionen Euro zu erreichen. Dieses wiederholt sehr gute Ergebnis ermöglichte die Ausschüttung einer deutlich über dem Kapitalmarktzins liegenden Dividende in Höhe von 7,0 Prozent. Seit Gründung wurden damit insgesamt 2,2 Millionen Euro Dividenden an die Mitglieder ausgeschüttet.

Je erfolgreicher die Genossenschaft wirtschaftet, umso mehr profitieren auch die Kommunen und die staatlichen Institutionen. Seit Gründung wurden 1,9 Millionen Euro an Gewerbe- und Körperschaftsteuern überwiesen. Hauptprofiteure sind jeweils die Kommunen, in denen die Fotovoltaik-Anlagen installiert sind und damit indirekt die jeweiligen Einwohner dieser Städte und Gemeinden.

Zu einem stabilen Unternehmen gehört auch ein stabiles Fundament. Diese Basis wurde über bilanzielle Rücklagen in Höhe von mehr als 2,4 Millionen Euro ebenfalls gelegt. Gerade in Zeiten steigender Zinsen ist dies die Grundlage, um auch zukünftig die Energiewende vor Ort unbürokratisch und auf direktem Wege voranbringen zu können, stellte der Vorstand dar. Mit insgesamt 34 Dachanlagen sowie sechs Freiflächenanlagen hat sich die »VR EnergieGenossenschaft Oberbayern Südost eG« zum größten regionalen Erzeuger von regenerativem Sonnenstrom im südöstlichen Oberbayern entwickelt, hieß es bei der Generalversammlung. Mit einer installierten Leistung von 14 258 kWp wird rechnerisch Strom für 4 350 Haushalte produziert.

Der Prüfungsverband bescheinigte der Genossenschaft in der Generalversammlung geordnete Rechtsverhältnisse sowie eine gute Vermögens-, Finanz- und Ertragslage. Die Mitglieder erteilten den Vorständen Jürgen Hubel, Albert Pastötter und Norbert Zollhauser sowie den vier Aufsichtsratsmitgliedern die Entlastung.

Das Aufsichtsratsmitglied Wolfgang Hirner stellte sich zur Wiederwahl und wurde von den Mitgliedern für weitere drei Jahre in den Aufsichtsrat gewählt.

Eine Veränderung der energiepolitischen Vorzeichen wurde in der Versammlung ebenfalls angesprochen. Waren es bisher die Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit, die im Zusammenhang mit den Erneuerbaren Energien genannt wurden, so sind jetzt die treibenden Themen Energiesicherheit, Standortsicherung für die Wirtschaft und Wertschöpfung vor Ort, betonte Albert Pastötter. Transparenz, Bürgerbeteiligung und örtlicher Bezug sind für ihn wichtige Voraussetzungen für das Gelingen der Energiewende.

Der Vorstand hielt abschließend fest: »Die konsequente Verfolgung der Ziele einer nachhaltigen Energieversorgung bleibt das Hauptanliegen der heimischen Genossenschaft in Bürgerhand. Von den politisch vorgegebenen Zielen sind allerdings beide Landkreise, sowohl das Berchtesgadener Land wie auch Traunstein, noch ein gutes Stück weit entfernt. Um die ehrgeizigen Ziele zu erreichen, ist eine noch engere Verzahnung mit den Verantwortlichen vor Ort notwendig. Denn nur mit einem Schulterschluss und unter Einbezug aller Beteiligten – von Politik, Unternehmen und Bürgern – können die erheblichen Chancen für unsere Region gehoben werden.« fb