Das Gotteshaus war zum Jubiläum schön geschmückt: Das Eingangsportal und die Wände des Kirchenschiffs zierten Girlanden aus Tannenzweigen. An der Stirnwand prangte groß die Zahl 50. Eine Erntekrone aus Getreide, ein Brot mit der Aufschrift »Gott sei Dank«, gebacken von Mesner Matthias Sieger, und Gemüse und Früchte sowie Fuikln waren zum Zeichen des Erntedanks dekoriert.
Die vereinigten Kirchenchöre des Pfarrverbandes Bischofswiesen, Strub und Winkl unter der Leitung von Angela Hanke und Organistin Monika Nestle gestalteten den musikalischen Teil des Jubiläumsgottesdienstes.
»50 Jahre sind kein hohes Alter für eine Kirche, es gibt wesentlich ältere Kirchen«, so Pfarrer Bernhard Bielasik in seiner Predigt, »es kommt nicht auf das Alter einer Kirche an, sondern auf das Fundament. Da die Kirche in Strub auf sumpfigem Gelände gebaut ist, wurden besondere Stahlkonstruktionen verwendet und man hat die Kirche als erdbebensicher erklärt. Der Schlussstein allerdings, der alles zusammenhält, ist Jesus Christus.«
Alois Sieger würdigte anschließend in seiner Rede die noch lebenden Bildhauer und Künstler, die maßgeblich an der Gestaltung der Struber Pfarrkirche beteiligt waren. Hans Richter, Bildhauer, entwarf und schuf den Altar, den Tabernakel, den Ambo, das große Kreuz und die schönen Leuchter. Da der Künstler an den Rollstuhl gefesselt ist, konnte er nicht an der Feier teilnehmen.
Jedoch konnte Sieger den Bildhauer Alfred Essler begrüßen. Er entwarf und schuf das Taufbecken, und dazu das Kirchenfenster mit dem zum jungen neuen Christen herniederkommenden Hl. Geist, die zwölf Apostel, die vierzehn Kreuzwegstationen und die Türgriffe. Seltener in Augenschein genommen wird der Eingang zum Pfarrhaus mit den Schäflein und den singenden Ministranten, auch dieses Werk ist von ihm. Zudem waren Helene und Alfred Essler das erste Brautpaar, welches sich in der Struber Kirche St. Michael das »Ja-Wort« gab.
Im Anschluss an die kirchlichen Festlichkeiten feierte man im Pfarrsaal. Für die musikalische Umrahmung sorgte die Musikkapelle Bischofswiesen. B.St.