Neben dem BSD-Präsidium waren die verschiedenen Landesverbände, die drei Cheftrainer sowie die drei Bahnchefs aus Altenberg, Oberhof und Winterberg mit dabei. Auch der DOSB war bei der BSD-Mitgliederversammlung vertreten: DOSB-Vizepräsident Jens Nettekoven würdigte die 20-jährige Tätigkeit Trautvetters, der großen Anteil an der Erfolgsgeschichte des Verbands hat. Der BSD gilt als der erfolgreichste Verband des DOSB.
Zum Nachfolger Trautvetters wurde Hans-Wolf von Schleinitz gewählt, der in den vergangenen Jahren bereits als Präsident des Bayerischen Bob- und Schlittenverbandes tätig war und mit Freude und Zuversicht sowie »mit einem neuen harmonischen Präsidium« sein Amt antreten wird. Dieses neue Präsidium besteht nun aus den beiden Vize-Präsidenten Ute Karger und Jochen Buck, Jörg Steinle als Mitglied für Recht und Anti-Doping, Jugendwartin Silke Kraushaar-Pielach, Bernhard Kern als Landrat des Berchtesgadener Landes sowie Markus Dressler (Altenberg) und Hans-Jürgen Köhne (Winterberg) als Präsidiumsmitglieder. Weiter wurden bei den Wahlen Helmut Hölzlwimmer und Simone Krell als Kassenprüfer sowie Sascha Dietz als Naturbahn-Beauftragter bestimmt.
Hans Wolf von Schleinitz würdigte die Arbeit von Andreas Trautvetter und freut sich trotz der großen Amtsbürde, die ihm sein Vorgänger hinterlässt, auf die zukünftige Arbeit im Verband.
Andreas Trautvetter ging in seiner letzten Rede als BSD-Präsident intensiv auf die aktuellen sportpolitischen Themen ein und forderte mehr Mitsprache für die Verbände. Das kommende Sportfördergesetz hält er für längst überfällig für den Spitzensport. Allerdings bleiben in der aktuellen Fassung noch zu viele Fragen offen. Er mahnt insbesondere die Finanzierung unserer Trainer an.
Weiter stellte Trautvetter einige bedeutsame Entscheidungen seines Präsidiums in seiner Amtszeit heraus, wie die Einführung der Zentralvermarktung und die Installierung eines hauptamtlichen Vorstandes im BSD. Diese und weitere Entscheidungen bildeten die Grundlage für die Erfolgsgeschichte dieses Verbandes. »Ich habe mich sehr gefreut, 20 Jahre lang diesem Verband als Präsident vorstehen zu dürfen. Ich denke, wir haben viel erreicht, wir sind erfolgreich und ich wünsche allen, die in diesem Verband tätig sind – Trainern, Athleten, dem Vorstand und dem Präsidium –, eine weiterhin so erfolgreiche Verbandsentwicklung, wie ich sie seit 1990 in Deutschland umgesetzt habe. Vielen Dank dafür«, so Trautvetter.
Goldene Ehrennadel
Neben Trautvetter verabschiedete sich auch das langjährige Präsidiumsmitglied und Vize-Präsident Winfried Stork. Sowohl Stork als auch Trautvetter wurden mit der Goldenen Ehrennadel ausgezeichnet, Stork wurde einstimmig als Ehrenmitglied, Trautvetter als Ehrenpräsident im BSD-Präsidium aufgenommen.
Königssee-Bahn im Fokus
Bernhard Kern, Präsidiumsmitglied und Landrat des Berchtesgadener Landes, gab im Zuge der Mitgliederversammlung den aktuellen Status quo zum Wiederaufbau der Kunsteisbahn am Königssee bekannt: »Es herrscht viel Kritik, dass es so lange dauert, bis man bei diesem Projekt zur Umsetzung kommt. Weiter gibt es immer noch Kritik von außen, die uns die Arbeit natürlich nicht erleichtert. Besonders in der Presse und in den Medien ist es nicht immer ganz einfach, die Kunsteisbahn hochzuhalten, und ich bedanke mich an dieser Stelle zunächst mal bei unseren Leuten im Landratsamt sowie bei Thomas Schwab, Alexander Resch und Hans-Wolf von Schleinitz als große Unterstützer in dieser Sache.«
Kern informierte weiter, dass aktuell Vergaben für verschiedene Baumaßnahmen anstehen. Jetzt im Herbst wird zudem mit den Arbeiten wieder begonnen. »Leider müssen wir mit Gegenwind von verschiedenen Vereinen kämpfen, die es uns gegenüber nicht immer gut meinen. Wir halten aber an dem Ganzen fest, und auch der Kreistag steht nach wie vor mehrheitlich hinter der Bahn. Aber es gibt immer welche, die eine andere Ideologie verfolgen und fragen, ob das in dieser Dimension gebaut werden muss. Ich sage ganz klar: Ja, das muss so sein! Wir müssen den Spitzensport bei uns erhalten, ausbauen und stützen«, hielt der Landrat weiter fest.
Er nannte als Unterstützer zudem Innenminister Joachim Herrmann, »weil es wirklich wichtig ist, die Unterstützung aus der Politik zu bekommen«. Außerdem den Bund, der die 53 Millionen Euro zur Verfügung stellt. »Wir stehen alle hinter dem Wiederaufbau, und ich persönlich stehe auch ganz klar dahinter und bedanke mich bei allen, die mitziehen und mitschieben. Ich bin guten Mutes, dass wir im Herbst 2025 so weit sind, dass die Kältetechnik hergestellt ist, dass die Bahn wieder einsetzbar ist und dass wir in der Saison 2025/26 wieder fahren können«, so Kern.
Cortina-Zeitplan ist eng
Neben der Königssee-Bahn steht ein weiterer Eiskanal derzeit im öffentlichen Interesse – die Bahn in Cortina d'Ampezzo, die als Wettkampfstätte der Bob-, Rennrodel- und Skeleton-Rennen bei den Olympischen Winterspielen 2026 fungieren wird. Auch zu diesem Thema gab es eine aktuelle Information im Rahmen der Mitgliederversammlung von BSD-Vorstand Thomas Schwab: »Der aktuelle Zeitplan wäre, dass im März 2025 die ersten Testläufe auf dieser Bahn stattfinden – daran glaube ich persönlich noch nicht, vielleicht einen Monat später, es kann aber auch sein, dass es in den Herbst 2025 verlagert wird. Dann wären wir in der gleichen Situation, die wir bei den letzten Olympischen Spielen in Peking hatten. Wir sind überzeugt, dass es aber trotz einer möglichen Verzögerung klappen wird.« fb