Punk auf Stelzen: Schorschis Weg zum Besucherstar
Berchtesgaden – Gleich hinter dem Eingang des Adler- und Wildtiergeheges am Obersalzberg auf 900 Metern drängt sich eine Traube Menschen um eine blaue Plastikwanne. Darin sitzt ein Jungreiher: graues Flaumgefieder, steil aufragender Schnabel, ein punkiges Federbüschel auf dem Kopf. So einen sieht man nicht häufig aus nächster Nähe. Schorschi heißt er, ist sechs Wochen alt und trägt ein kurioses Laster: Sobald sein Pfleger Wolfgang Czech die Pfeife aus der Tasche zieht, schnappt der Vogel danach, als wäre Tabak bessere Beute als die kleinen Eintagesküken. Als »Albtraum jeden Fischers«, bezeichnet Czech, selbst Jäger und Fischereiaufseher, den Jungspund.
Ende April fiel Schorschi in Teisendorf aus einem 20 Meter hohen Horst. Drei Geschwister verendeten. Schorschi überlebte unverletzt und wurde in Czechs Gehege gebracht. Czech hat sich in der Wildvogelaufzucht einen Namen gemacht. Für den Falkner ist eine solche Notaufnahme trotzdem keine Routine: Das Gelände existiert seit 1953. Seitdem ist es in Familienbesitz, gegründet vom Vater, selbst ein
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