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»So leicht is des gar ned«: Martin Beierl, Geschäftsführer bei der Enzianbrennerei Grassl, unter sachkundiger Beobachtung von Kati Owczarek beim »Schichtwechsel« in den Pidinger Werkstätten. (Foto: PWLH)

»Schichtwechsel« bei den Pidinger Werkstätten

Berchtesgadener Land – Ein besonderer Personal- und Arbeitsplatzwechsel fand bei den Pidinger Werkstätten statt. Drei Führungskräfte der Enzianbrennerei Grassl und der dritte Bürgermeister der Gemeinde Bischofswiesen, Wolfgang Fegg, nahmen am bundesweiten Aktionstag »Schichtwechsel« teil und erlebten in verschiedenen Arbeitsbereichen einen Perspektivwechsel.


Dabei konnten Mitarbeitende aus Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes Werkstätten, Tagesförderstätten und andere Leistungsanbieter als Experten der Teilhabe für Menschen mit Behinderungen kennenlernen und selbst mitarbeiten. Menschen mit Behinderungen wiederum lernten am Aktionstag ein Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes näher kennen. Sie sammeln dort neue Erfahrungen, entdecken neue Berufsfelder und können potenzielle künftige Arbeitgebende von sich überzeugen.

Der Aktionstag will über die Arbeit Raum für Begegnungen und für neue Perspektiven schaffen und helfen, Vorurteile und Klischees abzubauen. Die BAG WfbM (Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen) koordiniert den Aktionstag auf Bundesebene seit 2019. Mit rund 370 teilnehmenden Werkstätten und einer Teilnehmerzahl von insgesamt 4 800 Menschen, hat der Aktionstag »Schichtwechsel 2025« die Rekordbeteiligung aus dem letzten Jahr übertroffen, schreiben die Pidinger Werkstätten.

Kati Owczarek, eine Mitarbeiterin der Pidinger Werkstätten, ist regelmäßig bei der Firma Grassl zur Außenarbeit und unterstützt dort das Lagerteam beim Versand der bestellten Waren. Sie hat den »Bossen vom Grassl« bei deren Besuch in der PWLH gezeigt, wie die Arbeiten gemacht werden müssen, hat denen natürlich ganz genau auf die Finger gesehen und hatte jederzeit die rechten Tipps parat. Martin Beierl, Geschäftsführer bei der Enzianbrennerei Grassl, war nicht nur überrascht vom breit gefächerten Angebot an Arbeit, sondern vor allem beeindruckt von der Qualität der Arbeit, den Kompetenzen der Mitarbeiter und der positiven Arbeitsumgebung: »Was die Mitarbeiter der Pidinger Werkstätten können, wie gut sie ihre Arbeiten ausführen – alle Achtung: Jetzt haben wir mal mit eigenen Augen gesehen, wie anspruchsvoll Katis Arbeit in der PWLH ist und wie die gesamte Werkstätte funktioniert.«

Wolfgang Feggs Aktionstag war so angelegt, dass er mit »seinen« Bischofswieser Mitbürgern, die in der Werkstatt arbeiten, unterwegs war. Schon um 7.20 Uhr ging’s los mit dem Shuttlebus, dann durfte Fegg in der Schreinerei, der Küche und einer Dienstleistungsgruppe mitarbeiten. Dort wurde er jeweils von Fachkräften und Mitarbeitern sachkundig unterwiesen, angeleitet und zu allen möglichen Arbeiten eingeteilt. »Das hat mir imponiert, was hier alles geboten und auch verlangt wird. Mein Staffellauf in der PWLH war eine wertvolle Erfahrung in dieser wichtigen und starken Einrichtung. Ich hab echt dazugelernt, habe wunderbare Begegnungen gehabt und eine Gaudi noch dazu – wir bleiben im Austausch«, bilanzierte Fegg am Ende seines Arbeitstages. fb