Rund 220 000 Menschen in Bayern leiden laut dem Institut für Therapieforschung an einer Störung durch Glücksspiel – viele davon unbemerkt von ihrem Umfeld. Die Sucht beginnt wie fast immer schleichend. »Häufiges Spielen, das Verheimlichen von Verlusten, finanzielle Probleme und soziale Isolation sind typische Warnzeichen«, sagt Martina Hüttinger, Fachdienstleitung der Caritas Fachambulanz. Besonders gefährdet sind junge Erwachsene und Menschen mit psychischen Vorerkrankungen.
Die Landesstelle für Glücksspielsucht in Bayern bietet umfassende Informationen, Selbsttest und Online-Hilfen wie die Plattform PlayChange, die eine anonyme Beratung ermöglicht. Im Berchtesgadener Land steht Betroffenen und Angehörigen die Caritas Fachambulanz für Suchterkrankungen in Bad Reichenhall und an den Außenstellen in Berchtesgaden und Freilassing zur Seite. Dort erhalten Menschen mit Glücksspielproblemen sowie deren Angehörige kostenlose und vertrauliche Beratung – persönlich, telefonisch oder online. Sowohl legale als auch illegale Glücksspiele können süchtig machen. Dazu zählen Geldspielautomaten in Spielhallen und Gaststätten, Online-Glücksspiele, Lotto, Toto, Keno, Spielen in Spielbanken und Sportwetten. Glücksspielsucht treibt oft in den finanziellen Ruin. Der Verlust des Wohnraums, des Arbeitsplatzes oder die Insolvenz sind häufige Konsequenzen. »Glücksspielsucht ist kein Randproblem, sondern betrifft viele Familien direkt. Der Aktionstag soll sensibilisieren und Mut machen, Hilfe anzunehmen«, sagt Martina Hüttinger.
Die Caritas Fachambulanz für Suchterkrankungen ist in Bad Reichenhall in der Wittelsbacherstraße 10 b und unter Telefon 08651/95850 zu erreichen. Weitere Informationen und Hilfsangebote gibt es unter: www.caritas-fachambulanz-bgl.de, www.verspiel-nicht-dein-leben.de und unter www.lsgbayern.de. fb