Auf dem Grundstück befindet sich bereits eine Wohnbebauung – derzeit sind dort 32 Wohneinheiten untergebracht. Der Gebäudebestand soll beseitigt werden. Die 70 neuen Wohneinheiten sollen mit Tiefgaragenstellplätzen versehen werden und als Miet- und Eigentumswohnungen auf den Markt kommen.
Laut Gemeinde Bischofswiesen seien bei der Umsetzung des Projekts als Einzelvorhaben »Schwierigkeiten zu erwarten«, vor allem »angesichts der Größe und der Situierung der einzelnen Baukörper«.
Deshalb habe sich der Aufsichtsrat des Wohnbauunternehmens dazu entschlossen, bei der Gemeinde ein Bauleitplanverfahren einzuleiten. Das Verfahren zur Aufstellung eines Bebauungsplans beginnt regelmäßig mit dem Aufstellungsbeschluss. Mit ihm bekundet die Gemeinde ihre Absicht, für den Planbereich ein Verfahren der Bebauungsplanung einzuleiten.
Wegen der Betroffenheit weiterer Bereiche wie dem Areal bei der Bushaltestelle, der Straßenanbindung und weiteren angrenzenden Grundstücken sowie einer maximalen Grundfläche von weniger als 20.000 Quadratmeter ist beabsichtigt, einen qualifizierten Bebauungsplan zur Innenentwicklung aufzustellen. Gebaut werden die neuen Gebäude von der Kommunal WohnBau Bischofswiesen, deren Gesellschafter die Gemeinde Bischofswiesen ist. Betrieben werden soll die Wohnanlage später dann von der Wohnbauwerk im Berchtesgadener Land GmbH.
Unternehmer Hans Angerer war zur Sitzung des Gemeinderats geladen worden und präsentierte diesem gigantische Bauvorhaben in einem überraschend knappen, zweiminütigen Referat: So seien insgesamt zwei Bauabschnitte geplant. Der größere befinde sich direkt an der Gebirgsjägerstraße. Auf der Nordseite sollen fünf kleinere Häuser und zwei Einzelgebäude entstehen.
Zunächst war das Projekt vom Architekturbüro Schulze und Dinter geplant worden. »Wir haben uns darauf verständigt, dass die federführende Planung nun Hans Angerer übernimmt«, sagte Bürgermeister Thomas Weber. Schulze und Dinter befänden sich aber noch immer mit im Boot.
»Die Abstandsflächen bereiten Schwierigkeiten«, verdeutlichte Bürgermeister Thomas Weber den Status quo. Deshalb wolle man einen abgestimmten Weg gehen. Bürgermeister-Stellvertreter Thomas Resch stimmte zu und sagte: »Das bringt uns Rechts- und Planungssicherheit.« Trotz Schwierigkeiten befinde man sich auf einem guten Weg. Gemeinderat Michael Sturm (Grüne) freute sich darüber, »den nächsten Schritt gehen zu können«.
Immerhin gehe es um 70 Wohneinheiten, ein Teil davon sozial verträglich – und eigens angedacht für einheimische Bürger. Bürgermeister Weber war sich sicher: »Bei so einem riesigen Projekt gibt es immer Herausforderungen.« Er sei zuversichtlich gestimmt und freue sich, »wenn wir den Bebauungsplan endlich abschließen können«. Kilian Pfeiffer