Reisende in Richtung Süden können die Autobahn 8 am steilen Albaufstieg nach tagelanger Sperrung wieder nutzen. Ab 5.00 Uhr soll der Verkehr laut Autobahn Gesellschaft des Bundes zwischen Mühlhausen im Täle und Merklingen in Fahrtrichtung München wieder rollen können. Die Arbeiten an dem Nadelöhr albaufwärts waren umfangreich, es war bereits die zweite Sperrung im Oktober.
Die Strecke auf der A8 zwischen Mühlhausen und Hohenstadt, der sogenannte Albaufstieg, ist eine Besonderheit. An der Anschlussstelle Mühlhausen teilen sich die Richtungsfahrbahnen zur Hochfläche der Schwäbischen Alb. Die getrennten, bis zu zwei Kilometer voneinander entfernten Trassen mit je zwei Fahrspuren überwinden auf rund zwölf Kilometern eine Höhendifferenz von 230 Metern.
Diese Teilung der Richtungsfahrbahnen war laut Autobahn GmbH nötig, weil es beim Bau 1936 bis 1942 nicht möglich war, eine vierspurige Autobahn an nur einem Berghang entlangzuführen. Zeitweise gab es sogar Planungen, beide Trassen übereinanderzuführen, was aber aus Kostengründen und wegen der landschaftlichen Einschnitte wieder verworfen wurde.
Ausbau Albaufstieg geplant
Die alte zweistreifige Strecke ohne Standstreifen ist schon lange an ihre Kapazitätsgrenze gekommen. Eine teilweise Sanierung ist wegen des Alters, der speziellen Topografie des Geländes und der Bedeutung der A8 im europäischen Fern- und Urlaubsverkehr nicht möglich.
Die neue Autobahn sieht drei Fahrstreifen pro Richtung zuzüglich Standstreifen vor. Der neue Streckenverlauf aus dem Filstal nach Merklingen soll flacher und 3,8 Kilometer kürzer sein als der bisherige. Die A8 soll dann über zwei Brücken und durch zwei Tunnel führen.
Der Albaufstieg an der A8 ist Teil der stark befahrenen Ost-West-Verbindung und gilt als Stauschwerpunkt. Nach Angaben des Regierungspräsidiums kommt es dort häufig zu Unfällen.
Noch kein konkreter Termin
Bis zum Baubeginn dauert es aber noch. Der konkrete Termin kann nach Angaben der Autobahn GmbH noch nicht benannt werden. Zunächst sei eine ungefähr zweijährige Bauvorbereitungsphase nötig, in der unter anderem Tunnel und Brücken detailliert geplant werden. Danach werden die Bauleistungen EU-weit ausgeschrieben. Die Vergabephase dauere in der Regel weitere sechs Monate. Die Autobahn GmbH will außerdem Baustraßen errichten, damit die künftigen Anliegergemeinden nicht unter dem Baustellenverkehr leiden.
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