Kannten Sie die Strecke und wie haben Sie den Lauf eingeteilt?
Alexander Brandner: Natürlich habe ich mich mit der Strecke im Vorfeld vertraut gemacht und wusste um die Kriterien, schließlich weist sie auch einige Rampen auf. Man darf natürlich nicht überziehen und muss überlegt laufen. Ich bin bis zu den Serpentinen mein konstantes, kontrolliertes Tempo gelaufen und habe dann am Ende der Serpentinen noch einmal alles rausgehauen, was ich drin hatte.
Sie sind ja noch recht neu in der Berglaufszene. Wie darf man sich Ihr Rennen vorstellen, Sie kannten ja Ihre Konkurrenz am Jenner nicht?
Brandner: Ich bin zunächst einmal das Rennen schnell angegangen und habe früh in mein Lauftempo gefunden. So war ich auch recht schnell alleine unterwegs und konnte das Rennen kontrollieren.
Hatten Sie auf der Strecke auch einmal Probleme?
Brandner: Bis zu den Serpentinen nicht. Aber auf den letzten Kehren war ich schon am Limit.
Sie waren ja auf der gesamten Strecke alleine unterwegs. Wäre es mit einem gleichwertigen Konkurrenten unter Umständen noch schneller gegangen?
Brandner: Das denke ich schon, aber ich bin mit meiner Zeit auch so ganz zufrieden.
Wie darf man sich den Einstieg ins Skibergsteigen vorstellen, wie ist das gegangen?
Brandner: Zunächst einmal stimmt ja mein Leistungspotenzial durch mein Training und die Bergläufe. Demnächst nehme ich an einer Trainingsmaßnahme im Skibergsteigen teil und hoffe, mich schnell auf die neuen Anforderungen einstellen zu können. Da gibt es natürlich viel aufzuholen und die Technik mit den Fellen zu erlernen.
Wo sehen Sie sich im Skibergsteigen, welche Disziplin liegt Ihnen?
Brandner: Wie beim Langlaufen im Sprint und im Weiteren im Vertikal.
Skibergsteigen ist ja erstmals olympische Disziplin. Gibt es Ambitionen, in Cortina dabei zu sein?
Brandner: Wir haben ja nur einen Startplatz und der klare Favorit für die Olympischen Winterspiele ist Finn Hösch. Aber ich denke ihm Konkurrenz machen zu können.
Und wie soll das gegen den Etablierten gehen?
Brandner: Wir haben ja Selektionswettkämpfe und auch Weltcups in Arinsal (Andorra) und Boi Taull (Spanien). Wenn ich Hösch da besiegen kann, bin ich wohl bei Olympia dabei.
Wie sieht Ihr Training aktuell aus?
Brandner: Ich trainiere jeden Tag und insgesamt 20 bis 25 Stunden pro Woche. Davon zwei- bis dreimal intensiv.
Wie läuft Ihr Training hinsichtlich des Skibergsteigens?
Brandner: Ich mache mir viele Gedanken über das richtige Training, habe aber vom DAV viele Freiheiten. Ich bin beim DAV sehr gut aufgehoben und alles passt sehr gut.
Gibt es in Sachen Deutscher Skiverband einen Blick zurück im Zorn?
Brandner: Das ist abgehakt, obgleich es nach wie vor ärgerlich bleibt. Eigentlich bin ich froh, dass ich jetzt beim Skibergsteigen bin.
Ein Schlusswort?
Brandner: Ich habe im Sommer brutal gut trainiert und bin fitter als im letzten Jahr. Ich freue mich auf den Winter und bin gespannt, wie ich mich im Skibergsteigen schlagen werde. Christian Wechslinger