Um 14 Uhr trennte sich die Grainauerin von ihren Begleitern und wollte einen anderen Weg ins Tal nehmen. Ihre Begleiter gingen durch die Höllentalklamm ins Tal und zur Wohnung der 53-Jährigen. Die Grainauerin teilte dann um kurz vor 15 Uhr per WhatsApp mit, dass der ursprünglich geplante Weg gesperrt sei und sie einen anderen Weg nehme, der mit etwa sechs Stunden Gehzeit angegeben ist. Nachdem die Grainauerin dann am späten Abend noch nicht zu Hause war und auch über ihr Telefon nicht erreicht werden konnte, wurde die Rettungsleitstelle verständigt.
Ein Hubschrauber der Polizei suchte noch in der Nacht im Höllentalgebiet, konnte die Vermisste jedoch nicht auffinden. Sonstige Suchmaßnahmen durch Bergwacht und Polizei wurden aufgrund der Dunkelheit und des nicht eingrenzbaren Suchgebiets auf den nächsten Tag verschoben.
Am nächsten Tag machten sich dann zehn Einsatzkräfte der Bergwacht Grainau und vier Polizeibergführer auf den Weg. Außerdem wurde wieder ein Polizeihubschrauber zur Suche eingesetzt. Gegen 9.45 Uhr wurde eine leblose Person durch die Besatzung des Hubschraubers in einer Schuttreiße unterhalb der Waxensteine entdeckt.
Nach ersten Ermittlungen war die 53-Jährige von der Höllentalangerhütte in Richtung Riffelscharte gegangen und auf circa 1900 Höhenmeter auf den sogenannten Schafsteig abgebogen. Dieser führt unterhalb der Waxensteine zurück bis zu einem Abstieg zur Höllentalangerhütte. Möglicherweise geriet sie auf dem Schafsteig vom Pfad ab, kam in felsdurchsetztes Steilgelände und stürzte. Nach einer Fallstrecke von über 400 Höhenmetern über steilstes Gelände kam sie in einer Schuttreiße im Höllental zum Liegen.
Durch zwei Polizeibergführer und Einsatzkräfte der Bergwacht Grainau wurde die Verunglückte durch den Polizeihubschrauber geborgen.
fb/red