Ein 28 Kilometer langer Kolonnenverkehr und zum Teil Stau auf der Autobahn haben am Pfingstsamstag auch wieder zu verstopften Bundes- und Landesstraßen geführt, weil viele Urlauber entweder schon ab Traunstein auf Bundesstraßen gekommen sind oder aber in Salzburg die Autobahn verlassen haben, trotz Abfahrtssperren. Die Bürgermeister von Hallein und Kuchl kritisieren nun das Land, aber auch die Polizei, die zu wenig kontrolliert hätte.
Die Polizei wiederum schiebt den schwarzen Peter zurück, »zuerst muss eine politische und dann eine gesetzliche Regelung getroffen werden, erst dann komme die Polizei ins Spiel«, sagt Polizeisprecher Hans Wolfgruber. Die Polizei habe zahlreiche sicherheitspolizeiliche Aufgaben zu erfüllen, außerdem fehle die rechtliche Handhabe, einen Autofahrer an der Abfahrt zu hindern, wenn dieser einen Grund glaubhaft machen kann.
Da genüge eben schon die Aussage, man wolle im nächsten Ort tanken oder für die Kinder ein Eis kaufen. In der Politik setzt sich immer mehr die Ansicht durch, dass die Abfahrtssperren alleine nicht ausreichen, um den Umgehungsverkehr durch die Gemeinden samt Stauchaos in den Griff zu bekommen. Von vielen Seiten wird daher der Ruf nach einer Blockabfertigung an der Landesgrenze laut.
Blockabfertigung würde heißen, dass schon am Walserberg nur noch ein gewisses Kontingent an Pkw pro Stunde nach Österreich einreisen darf. Das würde ebenfalls bedeuten, dass sich der Urlauberverkehr dann schon stundenlang in Bayern vor der Grenze stauen würde. In Bayern wird im Gegenzug über Beschränkungen für das »Kleine Deutsche Eck« von Salzburg aus über Bad Reichenhall in den Pinzgau nachgedacht.
Michael Hudelist