Update, 11.15 Uhr
Die Lok war zunächst gegen 3 Uhr in der Früh auf freier Strecke bei Straß im Ainringer Gemeindegebiet gemeldet worden. Kurz bevor die ersten Einsatzkräfte mit den Löscharbeiten beginnen konnten, fing die mittlerweile unbesetzte brennende Lok auf dem leichten Gefälle selbständig zu fahren an und verschwand in Richtung des Freilassinger Bahnhofs. Die Einsatzkräfte nahmen die Verfolgung der mittlerweile mit hoher Geschwindigkeit fahrenden Geister-Lok auf. Der bereits eingetroffene Notfallmanager der Deutschen Bahn reagierte umgehend und setzte intern eine Meldung ab, dass ein unkontrolliertes Schienenfahrzeug Richtung Bahnhof Freilassing unterwegs ist.
Durch geschickte Weichenstellung gelang es, die Geisterlok auf ein Gleis östlich des Bahnhofs umzuleiten, wo sie durch den Einschlag an einem Prellbock gebremst und schließlich auch unmittelbar nach der Überführung über die B20 am Sportpark an der Zollhäuslstraße gestoppt wurde.
Die Feuerwehr konnte die Lok aufgrund der beidseitigen hohen Lärmschutzwände zunächst nur über eine Fußgänger-Treppe und -Türe erreichen und errichtete unter anderem vom südwestlich angrenzenden Hammerauer Mühlbach aus eine Schlauchleitung zur Löschwasser-Versorgung, mit der sie auf der durch den Notfallmanager gesperrten Bahnstrecke die Brandbekämpfung aufnehmen konnte. Nachdem die Oberleitung freigeschaltet und auch geerdet war, waren auch gezieltere Löschmaßnahmen möglich.
Auf der nordöstlichen Seite brachten die Einsatzkräfte eine Drehleiter in Stellung, mit der sie über die Lärmschutzwand hinweg die Atemschutz-Geräteträger am Boden beim Löschen unterstützen konnten, wobei sie zuvor ein versperrtes Tor zum an die Bahnstrecke angrenzenden Lagerplatz aufflexen mussten.
Der kuriose Einsatz dauerte bis 9 Uhr in der Früh und endete Dank der guten Zusammenarbeit aller Organisationen ohne Verletzte. Beteiligt waren neben den Feuerwehren aus Ainring, Bad Reichenhall (Abrollbehälter Einsatzleitung), Freilassing, Teisendorf und Weildorf die Kreisbrandinspektion, der Bahn-Notfallmanager, der Fachberater des Technischen Hilfswerks (THW), mehrere Streifen der Bundes- und der Landespolizei sowie das Rote Kreuz mit zwei Rettungswagen aus Teisendorf und Freilassing, dem Freilassinger Notarzt und dem Einsatzleiter Rettungsdienst.
Erstmeldung, 7.50 Uhr
Der Brand konnte inzwischen gelöscht werden.
Nachdem der Bahnverkehr zunächst komplett eingestellt wurde, konnte die Strecke zwischen Freilassing und Berchtesgaden wieder aufgenommen werden.
Vom Salzburger Hauptbahnhof und Traunstein besteht weiterhin Streckensperrung.
fb/red