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Das passierte am 5. November 1889

Vom Chiemsee, 5. Nov. Der Besuch der Königsschlösser hat pro 1889 in den bisher gewöhnten Ziffern etwas nachgelassen. Chiemsee allein hatte etwa 14 000 Besucher weniger aufzuweisen als in den Vorjahren, was wohl teilweise auch auf die Höhe der Eintrittspreise (6 Mk. an Freitagen) mit zurückzuführen sein dürfte.


Die diesjährigen Einnahmen in diesem Schlosse erreichen nahezu den Betrag von 100 000 Mark bei einer Zahl von rund 32 000 Besuchern, worunter 6000 Turnfestgäste mit ermäßigtem Eintritt.

Angesichts dieser tatsächlichen Verhältnisse soll man maßgebenden Ortes sich für die Folge zu der allgemein herrschenden Ansicht bekehren wollen, daß die Erhöhung des Eintrittspreises von 6 Mk. an Freitagen wegzufallen habe und daß für die Sonntage ermäßigte Preise zu gewähren seien. Für diesen letzteren Fall würde sich der Besuch aus Bayern jedenfalls wieder heben und speziell die Residenz ein größeres Kontingent Besucher stellen als bisher; denn das Gros der heurigen Eintrittspreise zahlte das Ausland.

– Die Chiemseebahn und die Dampfschiffe haben im laufenden Jahre je durchschnittlich 35 000 Personen befördert, worunter eine große Zahl die 1. Klasse benützte. Die Einnahmen derselben sind daher den Voranschlägen entsprechend ausgefallen und der erzielte Gewinn war ein sehr befriedigener zu nennen.